Airbrush Kompressor H&S Aero Pro HTC 30A Test
Ich hab mir einen größeren Kompressor für meine Airbrush gegönnt, den Harder & Steenbeck Aero Pro HTC 30A.. Warum, wieso und was jetzt besser ist als mit meinem Einsteiger AS189 Kompressor gibt es nach Klick auf..
Wisst Ihr was man so gut wie gar nicht findet im Netz und auch nicht auf YouTube? Echte Testberichte oder Erfahrungen zu Kompressoren.. scheint eine echte Marktlücke für motivierte Youtuber zu sein, leider bin ich keiner, also muss einer meiner ollen Blog Posts reichen.
Ich hole mal ein bissl aus..
Ich spritze nun mit meiner Airbrush (könnten auch paar mehr als eine sein inzwischen, so Hobbyzeug vermehrt sich ja wie die Karnickel wenn man nicht aufpasst) seit knapp 4 Jahren relativ talentfrei in der Gegend herum. Grundierung und einfarbige Flächen hauptsächlich.. also das, was man eigentlich gemeinhin mit einer Spraydose auch machen könnte und wenig echtes Talent benötigt. Ich mag halt keine Spraydosen, so einfach kann der Entscheidungsprozess für eine Anschaffung manchmal sein.
Als ich mich zu dem Thema Airbrush erstmals eingelesen hatte, stach ein Aspekt beim Kompressor Kauf immer deutlich hervor: kauf nix, was keinen Tank hat und wenn es nur ein kleiner 1 Liter Tank ist. Daran habe ich mich erst mal gehalten und würde ich auch weiterhin allen so empfehlen.
Warum sollte der Kompressor einen Tank haben?
- Ohne Tank muss die Pumpe des Kompressors immer laufen, solang wir sprühen. (Eine Auto-Start/Stop Funktion erachte ich als absolutes Minimum, das haben heute aber schon „kompressorähnliche Spielzeuge“ um 30 Euro). Mit Tank füllt die Pumpe den Tank auf bzw. füllt ihn immer weder nach und schaltet dann wieder ab, sorgt so immer wieder für eine Pause beim Pumpen. Je nach Größe des Tanks ist die Zeit, die man aus dem Tank sprühen kann, erst mal nicht wahnsinnig lang, aber es macht einen Unterschied.. (und im Bereich TableTops / Minis ist die Sprühzeit meist auch nicht ewig lang)
- Ein Kompressor, der ständig Pumpen muss, weil er keinen Tank hat, erhitzt sich schneller. Hat der Kompressor keinen Überhitzungsschutz, ist er dann wenns ganz dumm läuft auch schnell mal hinüber. Aber Hitze ist nicht nur schlecht für die Lebenserwartung, da gibt es noch ein weiteres Problem:
- Beim heißen Kompressor wird Kondensation zunehmend mehr zum Problem. Während in einem Kompressor mit Tank die Kondensation im Tank geschieht und recht zuverlässig im Tank selber bzw. dann im Wasserabscheider gefangen wird, kondensiert im Kompressor ohne Tank ungleich mehr Kondenswasser dann erst im Schlauch hinter dem Wasserabscheider und landet damit genau da, wo wir es am wenigsten brauchen können: in der Airbrush bzw. der Farbe – falls man nicht noch am Ende des Schlauches einen weiteren Abscheider einschraubt.
- Der Tank hat eine ausgleichende Wirkung auf den Arbeitsdruck: eine 1-Kolben Pumpe hat prinzipbedingt zyklische Druckschwankungen, die helfen nicht dabei, ein gleichmäßiges Sprühbild zu erhalten. Der Tank, selbst ein sehr kleiner, gleicht diese Schwankungen aus. (Ohne Tank kann ein extra langer Schlauch noch etwas helfen).
Die letzten Jahre habe ich also mit einem billigen China Kompressor mit 3L Tank aus der 150,- Euro Preislage gewerkelt, genau gesagt ein
AS189 Kompressor (eines beliebigen Herstellers)
aus einem Starterset von AgoraTec (ich hatte hier berichtet). Der Kompressor war und ist eigentlich schon in Ordnung und ich empfand ihn als relativ leise, wobei die Messwerte (iPhone Laienmessung) eigentlich was anderes sagen: 50-55 dB A bei 1m im Betrieb und ein kurzer 75 dB A Plopp, immer wenn der Tank voll ist.
Angeblich 20-23 Liter / Minute Ansaugleistung.. Irgendwas irritiert mich bei dem Wert, er gibt keinen so rechten Aufschluss auf die tatsächlichen Abgabeleistung. Kurze Recherche ergab dann auch: der Wert ist erst mal wenig nützlich und sollte nicht als primäres Entscheidungskriterium gewichtet werden. Die Lautstärke wird in der Werbung mit 47 dB A angegeben. Gemessen hatte ich ja mehr, egal, ich empfand ihn nie laut oder gar störend.
Mit einer 0,2mm Düse und den üblichen, meist nochmal verdünnten Airbrushfarben hatte ich eigentlich auch nie ein Problem mit dem Ding, das funktionierte ordentlich. Ob Pumpe lief oder nur aus dem Tank gespritzt wurde, das war schon OK so. Und ich glaub im Bereich Tabletop / Minis langt das üppig aus.
Ok, was ist nun das Problem beim AS189?
Problemchen fingen an, als ich zunehmend mit größeren Düsen dickere Farben weniger verdünnt schneller auf noch größere Drucke bringen wollte, dort brauchts mehr Luft und da kam es dann zu dem Effekt, dass während der Tank mit seinen 3L noch voll war, ich meine gewünschten etwa 2 Bar durchaus bekommen hatte, aber sobald der Tank leer wurde, der Druck zunehmend gesunken ist.. bis etwas unter 1.5 Bar, da hielt er sich dann stabil, die Pumpe war dann aber im Dauerlauf, das was hinten rein kam, ging vorne auch grad wieder so raus.
Da ist also mit meiner 0,4er H&S Evolution Silverline oder der Paasche H keine Luft mehr nach oben. Das fand ich nicht so ideal, vor allem das Absacken des Sprühdrucks während des Sprühen störte mich. Also war die Wahl:
- Nur kurz sprühen (18 Sekunden in meinem Fall wenn man es ganz pedantisch angeht – dazu mehr weiter unten im Abschnitt Vergleiche) und dann ne Minute warten bis der Tank wieder voll ist
- oder wieder die 0,2er Nadel einschrauben
- oder eben einen neuen, stärkeren Kompressor anschaffen.
Wer preisgünstig einsteigen will, der kann das aber ruhig auch weiterhin gut und gerne auch mit dem nochmal etwas günstigeren Modell AS186 und aber einer Airbrush mit 0,2er Düse tun. Mit z. B so einem Fengda AS186 im Prime Versand bei Amazon zu 95,- Euro macht man erst mal nicht viel kaputt.
Für nen Fuffy mehr gibt es dann einen AS189, z. B genau den, den ich hier stehen habe: Agoratec AT-AC-05 (AS189) bei Amazon.de und dann für nochmal einen Fuffy oben drauf bekommt man z. B den Fengda AS196 mit Doppel-Kolben (Amazon.de), der dürfte noch kräftiger sein.
Meine Ansprüche (wohlgemerkt nicht das Können) sind also gestiegen
Ich will mehr.. und habe nach 4 Jahren immer noch Bock drauf, dann kann man auch mal etwas Geld in die Hand nehmen. Mein derzeit favorisierter Händler hat mir auf meine Schilderung und einem von mir gesetzten Preislimit von 400,- dann erst mal den SilAir 20A von Werther (PK-PRO.de) empfohlen. Bestimmt ein ganz tolles Gerät für 390,- Euro und scheint einer der leisesten Kompressoren überhaupt zu sein, aber ich wollte dann lieber nochmal eine Nummer größer und investiere lieber nochmal einen Hunni mehr und so habe ich mich dann für den Aero Pro HTC 30A entschieden, gerade weil ich immer mehr größere Flächen, dickere Farben und größere Düsen bevorzuge. Und jetzt 100,- Euro zu sparen und dann wieder nicht ganz glücklich sein ist auch doof.. also wurde es ein:
Harder & Steenbeck Aero Pro HTC 30A
H&S HTC-30A [230300]
Jaja, den Kabelverhau muss ich noch anders lösen, der bleibt da auch nicht so stehen, muss aber erst die Waschküche umräumen und nochmal andere Untersetzer drucken, der steht immer noch ein bissl schief.
Es gibt identisch aussehende Modelle mit identischen technischen Daten auch von anderen Marken. Harder baut seine Kompressoren meines Wissens ja auch nicht selber (Werther dagegen schon). Zum Beispiel gibt es da noch die irgendwie mit Harder verbundene Marke Euro-Tec. Alles das selbe nur in grün blau, Euro-Tec ist blau. Und auch Werther hat mit dem Silent Air 30/9 ein verblüffend ähnliches Modell im Programm, in Farbe grau, war allerdings mindestens 10% teurer, sonst hätte ich den genommen. Ob wirklich baugleich kann ich so nicht klären, wäre aber mal interessant, das rauszubekommen.
Im Allgemeinen scheint man im Airbrush Handel eh überall das gleiche Dutzend Kompressoren zu finden, oft nur anders lackiert, oft nicht mal das, dafür gerne andere Namen drauf und wild fluktuierende Preise. Ein gründlicher Preisvergleich ist also dringend angeraten beim Kompressorkauf: Preise selbst identischer Geräte variieren von Online Shop zu Online Shop gerne mal um mehr als 20%, das ist bei 500,- ordentlich Kohle. Und bei schweren Geräten kommen gerne mal noch Frachtkosten für den Speditionsversand drauf. Überlegt mal, wieviel Färbtöpfchen man dafür kaufen kann.. Filament haben wir ja eh schon bis unter die Dachkante, oder?
Die technischen Daten zu dem Brummer findet man ja problemlos an jeder Ecke, da muss ich jetzt nicht alles abtippen, die für mich interessanten Punkte waren:
- maximal 8 Bar – statt bisher maximal 6 Bar beim AS189 (im Normalbetrieb 4 Bar) und 6 Bar dem mir empfohlenen, günstigeren SilAir 20A – wobei der tatsächlich zum Spritzen genutzte Druck eh geringer ausfällt (meist 1,5 bis 2,5 Bar etwa)
- 9 Liter Tank – statt 3 Liter beim AS189 bzw. nur 1,5 Liter beim 20A, das war übrigens ein Punkt gegen den 20A: 1,5L halte ich für etwas wenig.
- Lautstärke 40 dB A / 1m angeblich, das testen wir gleich noch (ich greife vor: jo, in etwa). – Der 20A wird mit flüsterleisen 30 dB A / 1m beworben, der AS189 mit 47 dB A. Wobei das mit der Lautstärke so ne Sache ist: was nützt mir der leiseste Kompressor, wenn die Absaugung in der Sprühkabine mit bis zu 70 dB A röhrt… ich glaub, da kommt auch mal noch ein Blogpost zu.
- die „Freigabe“ von Harder & Steenbeck für Düsen bis 0,6mm – statt 0,3mm beim 20A, Unklar beim AS189 – sicher jedoch <0,4 nach meinen eigenen Praxiserfahrungen (siehe weiter unten bei Vergleich).
- mehr Luft/Minute.. denke ich. Leider geben Harder, Werther und auch Euro-Tec wie die Anbieter der AS1xx nur die wenig aussagekräftige reine Ansaugleistung an. 25 Liter für den 30A. – beim AS189 sollen es 20-23 Liter sein, der 20A wird mit 17 Litern gelistet.
Zögern ließen mich:
- Öl befüllt (statt bisher ölfrei bei allen AS1xx, der 20A ist auch Öl befüllt). Will ich mit Öl? Ölbefüllte Kompressoren sollen leiser sein, kühler laufen und länger halten. Aber die Antwort dazu muss ich nach paar Jahren mehr Testzeit dann mal nachliefern.
- der Preis: 505,- Euro (statt 150,- Euro. bzw. 390,- Euro für den SilAir 20A)
- etwas unhandlich: 20kg und relativ groß.
Bestellt habe ich bei PK-PRO, der hatte mit dem Aero Pro 30A zu 505,- (PK-PRO.de) den besten Gesamtpreis für ein Gerät mit diesen Eckdaten. Lieferung erfolgte zügig per Spedition (als Dropshipment direkt von Harder) und versandkostenfrei.
Vergesst nicht, dass Ihr einen Adapter von NW 5 Schnellkupplung-Stecknippel auf 1/8″ AG Schlauchanschluss (z. B H&S [106243] bei PK-PRO.de) mitbestellen müsst, sonst geht erst mal gar nix (Schlauch und Airbrush brauchts natürlich auch). Das benötigte Öl wird aber in mehr als ausreichender Menge gleich mitgeliefert und muss vor (!) dem ersten Einschalten erst mal eingefüllt werden.
Erstinbetriebnahme Aero Pro HTC 30A:
Auspacken und in den Keller schleppen, zum Glück ist da ein Griff dran. Dann ein Stück geraden Boden suchen zum Aufstellen. In diesem Haus ist nichts gerade oder im rechten Winkel, das sorgt immer wieder für Freude. Der Küchenbauer neulich war den Tränen nahe. Aber ich schweife wieder mal ab. Stück geraden Boden brauchen wir, und nein, ABL taugt hier genauso wenig wie bei Druckbetten.
Der Kompressor ist fixfertig montiert und ist fast sofort einsatzbereit, wir müssen nur noch das:
Öl einfüllen
In der deutschen Anleitung hätte man die Themen Öl einfüllen beim 30A und auch Ölwechsel etwas präziser beschreiben können. Ich erkenn auf den Zeichnungen für den 30A im Grunde genau gar nix. Die Anleitungen der Konkurrenz sind nicht viel erhellender. Vielleicht bin ich ja einfach nur doof. Zum Glück wird es etwas klarer, wenn man dann tatsächlich davor sitzt.
Lachen musste ich dann über den „roten Zettel“, der dem Kompressor bei lag. Dieser Zettel soll die letzten Unklarheiten beim Einfüllen beseitigen und ist noch unverständlicher als die Anleitung. Wenn ich nach dem Zettel gegangen wäre, hätte ich das Öl über den Kondensat-Ablasshahn eingefüllt. Kam mir dann spontan etwas komisch vor.
Ok, hier so geht es beim HTC 30A:
Schritt 1:
Gummistopfen vom Lufteinlass abziehen (sitzt etwas fest)
Ich vermisse einen 710er Deckel 😉
Schwarzen Schlauch aus dem Öleinlass ziehen und das als Einfüllhilfe gedachte mitgelieferte Stück transparenten Schlauch (es sind 2, das Dünnere davon) einstecken, dann die Ölflasche an diesen Schlauch und Öl einfüllen bis die Ölstandsanzeige den gewünschten Pegel zeigt:
Schritt 3: Das Einfüllschlauchstück wieder abziehen und den schwarzen Schlauch von vorher wieder in den Einfüllstutzen. Es bleiben ca. 50ml Öl übrig.
Schritt 4:
nun den Luftfilter auf den Lufteinlass stecken (das Gummistück soll man für eventuell späteren Transport mal noch aufheben)
Achtung: Öl befüllte Kompressoren dürfen niemals umkippen! Nur das original mitgelieferte Öl benutzen. Niemals ohne Öl einschalten!
Ok, da steht er nun also.
Hübsch ist was anderes. Ich komm grad vom Vergleich mit dem alten Fußboden-Bohnergerät meiner Oma nicht los, damit konnte man prima über den Flur reiten. Mit dem weniger, der steht relativ bewegungslos auf seinen 3 Gummifüßen. Keine Designschönheit, sicher nicht, eher was für weit hinten hinterm Schrank 😉
Tipp: stellt den Kompressor aber nicht zu weit weg, regelmäßig muss der Tank und Wasserabscheider geleert werden, dort sammelt sich Kondenswasser. (Das gilt auch für die ölfreien Kompressoren). Auch mal ein Ölwechsel pro Jahr und ggbfs. Nachkontrolle des Ölstands in der Anfangszeit ist einzuplanen.
Der H&S Aero Pro HTC 30A hat das Ventil zum Ablassen des Wassers aus dem Tank oben an der Seite, das finde ich bei dem Gewicht praktischer als unten. Das kleine Schlauchstück ist auch mitgeliefert, damit das Wasser beim Ablassen nicht über alles drüber suppt.
Wenn wir es grad im Bild haben, zum Druck einstellen erst den Tank füllen, warten bis Pumpe aus, dann Luft aus der Airbrush blasen lassen und den „Push/Lock“ Knopf im Bild links nach oben ziehen, im Uhrzeigersinn drehen, bis der gewünschte Druck angezeigt wird (während die Airbrush bläst), dann den Knopf wieder runter drücken. Fertig.
Auch tot praktisch wären verstellbare Gerätefüße gewesen, aber die sucht man vergebens. Die bei der Konkurrenz beliebten Airbrush-Halter direkt am Kompressor gibt es auch nicht, aber wer setzt sich schon untern Tisch zum malen oder stellt so einen Oschi auf den Schreibtisch, also verzichtbar.
Dafür hat der Aero Pro 30A einen zusätzlichen Manometer, welcher den Druck im Tank anzeigt, also zusätzlich zum Manometer am Druckminderer, der den Arbeitsdruck anzeigt. Der 30A pumpt den Tank bis 8 Bar auf und schaltet dann aus, bis der Druck wieder unter ~6,2 Bar abgesunken ist, dann schaltet er wieder ein.
Der Aero Pro 30A hat 2 Ausgänge, beide mit Schnellkupplung NW 5 ausgestattet. Gedacht zum Anschluss von 2 Airbrush.. -Pistolen (ha! Plural umschifft) gleichzeitig. Aber beide Ausgänge hinter dem einen einzigen Druckminderer/Wasserabscheider. Einer davor und einer dahinter oder noch besser 2 Druckminderer / Abscheider wie beim HTC 50A hätte ich jetzt spannender gefunden, aber kann man ja noch „Tunen“, das sind wir 3D-Drucker ja gewöhnt 😉 Ob man sowas drucken kann und dann dicht bekommt? Hmmm.. ungeahntes Bastelpotenzial. (Vielleicht besser nicht nachmachen).
Und beim ersten Einschalten dann besonders erfreulich: man ist der leise. Klingt wie mein Kühlschrank und auch der Plopp beim Abschalten ist deutlich leiser. Sehr schön. Ich messe 40-44 dB A und den Plopp beim Ausschalten mit 61 dB A. (Die identische Messung mit dem selben iPhone im selben Abstand ergab beim AS189 ja 50 – 55 dB A mit Plopp 75 dB A)
Meine H&S Evolution Silverline mit 0,4er Düse beliefert er zuverlässig ohne Einbrüche auch lange Zeit am Stück mühelos, die 0,2er Düse an der H&S Evolution CR+ ist dann sowieso überhaupt kein Thema.
Bei vielen Kompressoren findet man eine Angabe Verhältnis Pumpdauer zu Pause, in der Regel sind das 50:50. Harder gibt beim Aero Pro auch genau diese 50:50 an und schreibt erklärend dazu: maximal 15 Minuten am Stück Pumpen lassen, dann bitte 15 Minuten die Pumpe pausieren lassen – wobei der Tank eh schon den Dauerlauf unterbricht, es geht ja nicht darum, wie lange Luft abfließt, sondern wie lange gepumpt werden muss.
Paar Vergleiche AS189 vs. Aero Pro HTC 30A:
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.. ich versuch es aber mal:
Von leer bis voll:
- Der AS189 braucht zum Füllen seines 3 Liter Tanks auf 4 Bar 2 Minuten 50 Sekunden.
- Der Aero Pro 30A füllt seinen 9 Liter Tank auf 8 Bar in 4 Minuten und 16 Sekunden (wobei man durchaus schon vorher mit Sprühen beginnen kann).
Nun teste ich mit meiner 0,4er Evolution Silverline und eingestellten 2 Bar (eigentlich sind ~2.5 Bar eingestellt, während des Sprühens sinkt der Druck dann aber auf nur noch 2 Bar).
Wie lang kann ich sprühen bis er wieder nachpumpt?
- Auf diese Weise kann ich beim AS189 gerade mal 18 Sekunden Luft raus lassen, bevor die Pumpe wieder einsetzt.
- Beim Aero Pro sind es 1 Minute 25 Sekunden.
Verhalten beim Nachpumpen:
- Beim AS189: Während die Pumpe nun versucht, den Tank wieder zu befüllen, sinkt der Arbeitsdruck an der Airbrush mit zunehmender Entleerung des Tanks stetig weiter ab, bis er sich letztendlich bei etwa um 1.4 Bar stabilisiert. Die Pumpe des AS189 kann also maximal den Druck von ca. 1.4 Bar im Dauerbetrieb (getestet mit 5 Minuten Durchsprühen) bei leerem Tank aufrecht halten.
- Der Aero 30A steht dagegen wie eine Eins bei den vorausgewählten 2 Bar, der Druckzeiger bewegt sich keinen Millimeter.
und:
- Während der AS189 es nicht schafft, den Tank neben dem zeitgleichen Weitersprühen wieder zu füllen, um dann erneut abschalten zu können..
- .. ist der Aero Pro 30A dann nach 2 Minuten trotz ununterbrochen weiter Sprühens wieder fertig mit Nachpumpen und verabschiedet sich damit wieder für 1 Minute 25 Sekunden in Ruhestellung.
Pause während dem Pumpen:
- Wartet man, während der AS189 pumpt, dauert es mindestens 1-2 Minuten bis der Tank wieder gefüllt und der volle Druck wieder verfügbar ist (kommt drauf an, ob man sofort, wenn die Pumpe anspringt pausiert, dann sind es nur 1:15 – oder weiter sprüht, bis der Druck unter 1.5 Bar gesunken ist, dann sind es gute 2 Minuten). Besser wäre es also, Pause zu machen. Jetzt kommt halt der Knackpunkt: wie hier gemessen 18 Sekunden mit der 0.4er Silverline sprühen und dann 1 bis 2 Minute warten ist bissl lästig.
- Wartet man mit Sprühen, während der 30A pumpt (sofort ab Einschalten der Pumpe), ist er in 48 Sekunden wieder fertig. Aber es gibt eigentlich keinen Grund zu warten, der AeroPro 30 füllt den Tank auch während ich non-stop weiter sprühe.
Mit einer 0,2er Evolution schaut das ganze so aus:
- Beim AS189 kann ich mit vollem Tank 28 Sekunden statt 18 Sekunden @ 0.4 am Stück sprühen, bis die Pumpe wieder einsetzt. Klingt jetzt nicht nach wahnsinnig mehr, ist es auch nicht, interessanter ist was anderes: Während die Pumpe läuft und durchgehend weiter gesprüht wird, schafft der AS189 es zwar nicht, den Tank wieder aufzufüllen, bleibt aber während der Testzeit von 5 Minuten Dauersprühen relativ stabil um die 2 Bar, erst gegen Ende sinkt er so ein bissl (~0,2 Bar) ab, das ist meiner Meinung vernachlässigbar. Der AS189 kann also nahezu genug Luft liefern, um die 0,2er Evolution ohne merkliche Einbrüche um 2 Bar weiter zu versorgen. Er wird damit allerdings auch wieder zum Dauerläufer und sollte das nicht ewig so machen. Aber, und das ist vielleicht die Crux hier, während der AS189 mit der 0,4er schwächelt, bedient er die 0,2er ordentlich. Deshalb auch meine Behauptung da oben, der AS189 ist für eine 0,4er Düse bei 2 Bar Arbeitsdruck nicht geeignet, eine 0,2er dagegen schon. Interessant wäre jetzt eine 0,3er Düse, aber das habe ich keine.
- Dem AeroPro HTC30A ist die Airbrush mit ihrer 0,2er Düse nahezu wurst. Tank voll oder leer, wie auch schon bei der 0,4er Düse tut sich da an der Anzeige des Arbeitsdrucks der Airbrush gar nix. Mit der 0,2er Düse dauert es bei vollem Tank 2 Minuten 17 Sekunden, bis die Pumpe wieder einsetzt. Der Tank ist nach 1 Minute 10 Sekunden trotz ununterbrochen weiter Sprühens wieder voll und die Pumpe schaltet ab. Selbst unter Beachtung der 50:50 An/Aus Regelung mit 15 Minuten maximal am Stück kann ich quasi mit dem Aero Pro und dieser Airbrush den ganzen Tag lang durchsprühen.
Ich weiß nicht, ob dieser Vergleich wirklich hilft, was Besseres ist mir jetzt nicht eingefallen, um unterschiedliche Kompressoren miteinander zu vergleichen.
Interessant wäre jetzt mal noch ein Test mit 0,3er Düse beim AS189 und für den AeroPro mit 0,5er und 0,6er Düse, aber ich muss gestehen, sowas habe ich noch nicht, da muss ich erst entsprechende Düsen bzw. Airbrushmodelle dazu kaufen.
Jetzt muss ich mal schauen, wie dieses Format hier bei Euch ankommt, ob ich dann mal versuche, ein paar mehr Kompressoren in günstigerer Preislage anzutesten. Ich denke den kleinen AS186 könnte man noch mal antesten, auch den AS196 und den SilAir 20A.. Also gebt Bescheid, ob das hier so gefällt oder eher uninteressant ist.
Ersteindruck:
Ich bin mit dem Aero Pro HTC 30A absolut zufrieden, der „Luftmangel“ mit der 0,4er Düse ist definitiv vom Tisch und leiser ist er auch. Langzeit Erfahrungen stehen allerdings noch aus.
Gekauft habe ich ihn bei PK-PRO.de, zum Preis von 505,- Euro. Dort gibt es auch die Fengda Modelle AS186 bis AS196, den SilAir 20 und viele mehr. Ich kauf da gerne und die letzten Wochen auch recht viel. Lobend erwähnen möchte ich auch die immer schnellen Lieferungen und den kompetenten und freundlichen Support am Telefon durch Herrn Meier.
Wollte grade fragen warum du keinen JunAir 6-4 zum Beispiel in deinen Gedanken vorkam da mir die vor einigen Jahren als das non Plus Ultra angepriesen wurden. Als ich den Preis von 1500€ gesehen habe wusste ich warum. Die sind allerdings nicht lauter als ein Kühlschrank. Ich nutze einen in der Werkstatt aber auch nur weil ich da vor einigen Jahren gut dran gekommen bin.
Bei 500,- war meine Schmerzgrenze, wollte ja ursprünglich nicht mehr als 400,- ausgeben.
Ich nutze einen Jun-Air Troll seit 30 jahren. Super Teil und extrem leise. Gibt es bei Ebay Kleinanzeigen schon ab 250.- Euro. Ok, man muss ihn regelmäßig alle 3-4 jahren zur Wartung einschicken und die kostet meist 200 bis 250.- Aber das lohnt sich. Ich benutze ihn auch zum Sandstrahlen mit einer Böhler Sandstrahl Kabine. Für Teile bis mittlere Größe reicht die vollkommen aus.
Hi,
Spannender Artikel, aber warum hast Du keinen richtigen Kompressor (gebraucht) gekauft, mit dem man auch Sandstrahlen kann? Das hilft auch bei z.B. PLA Drucken.
Ich kann dazu gerne einen Artikel schreiben…
das liegt an der Lausttärke, feine Arbeiten neben einem Presslufthammer fördern nicht grade die Konzentration.
Blödsinn. Das Ding hämmert nicht, und vor allem läuft der in der Betriebsart 3 Minuten alle 25-20 Minuten. Hat allerdings auch Kraftstrom und 6ps
Normalen „Werkzeug“-Kompressor kaufen und selber einen Druckminderer ranschrauben für die Airbrush wäre auch eine Möglichkeit gewesen, ja. Ich hatte mal ein bissl geschaut in der Richtung, Implotex 480W / 9L stand auch mal auf der Liste, wäre unter 300,- auch deutlich billiger geworden. Sowas könnte man durchaus mal noch als weiteren Artikel als Vergleich machen..
Genau den Implotex 480 habe ich, bin sehr zufrieden damit. Das Abschaltgeräusch ist laut, aber spielt bei mir keine Rolle da eh in der Garage. Kostet inkl Versand im Moment 239€ .
Zudem habe ich noch zwei Airbrush-Pistolen (Marke weiß ich nicht, hat mein Sohn vor Jahren geschenkt bekommen)
Das will ich jetzt aufrüsten mit Druckminderer und Air Eraser HS 178 Sandstrahler inkl Schlauch etc. Ist für mich der beste Kompromiss für Kleinteil-Bearbeitung und Oldtimerpflege.
Was für mich noch interessant wäre ist ne einfache Ausblaspistole.. Da habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, ob ich da vielleicht auch am HTC30A noch wo Luft abzweigen kann.
Sandstrahlen müsste ich mir ne ordentliche Kabine zu bauen, das ist glaub ohne Kabine in der Waschküche nicht ganz so optimal 😉
Ich kann gerne mal unsere Ausrüstung zeigen. Kann ich hier auch Bilder einstellen?
Hier im Kommentarbereich gehen leider keine Bilder, aber ich hab ja für solche Themen extra den Bereich Nachbearbeitung im Forum gemacht 🙂
https://drucktipps3d.de/forum/forum/nachbearbeitung/
dann rechts etwas oberhalb den eckigen blauen Knopf „Neues Thema“
@Holger: Bitte gerne. Alles raus zum Thema!!
für Ausblasen, Reifendruck etc habe ich mir das Set vom Discounter mit L besorgt. Reicht völlig für das was ich brauche. Um kleine Ecken auszupusten habe ich mir einen Adapter vom Rohr auf einen Unterdruck-Schlauch mit 3mm innen gestrickt.