AirAssist und Wabenplatte für LaserCutter im Test
Vorher & Nachher Vergleich beim Einsatz von AirAssist und Wabenplatte von Dewallie beim Schneiden von 4mm Sperrholz am Beispiel des gerade getesteten Sculpfun S10 Lasers
Die Dewallie Wabenplatte und die AirAssist Pumpe wurden mir kostenlos zum Test von MadeTheBest.com zur Verfügung gestellt. Es gibt keine weitere Absprachen. Ich benutze Affiliate Links. Den Sculpfun S10 habe ich hier vorgestellt.
Hier geht es nur um Laser-Zubehör, ich spare mir meine übliche Warnung zu Lasern. Trotz allem sind auch mit Nutzung dieses Zubehörs stets die üblichen Sicherheitsvorkehrungen beim Betrieb eines Lasers zu beachten.
Was bringt Air Assist & Wabenplatte bei einem Hobby Laser?
Die kurze Antwort ist: sauberere Schnitte, nochmal erhöhte Schnittgeschwindigkeit. Bedingt reduziert sich auch das Risiko, dass das Werkstück zu brennen beginnt und die mögliche Schnitttiefe sollte ebenfalls verbessert werden (letztere zwei Behauptungen habe ich nicht selber verifiziert)
Schauen wir uns das ganze mal im Bild an:
Ich benutze hier ein neues, etwa 4mm starkes Sperrholzbrettchen, das lässt sich etwas leichter Schneiden als mein altes, nun verbrauchtes Testbrettchen aus den bisherigen Tests.
Von links nach rechts sehen wir den Schnitt mit dem Sculpfun S10 Laser bei 200 mm/min, 250 mm/min und 300 mm/min ausgeschnittene 20x20mm Quadrate. 1 Durchgang mit 90% Laserleistung. Oben mit der Dewallie Air Assist Pumpe, unten ohne Air Assist. Da muss man glaub nicht mehr viel dazu sagen, das Bild spricht für sich.
Hier die Unterseite, oben mit Air Assist auf der Dewallie Wabenplatte, unten ohne Air Assist auf meinem Pizzastein, damit man auch mal den Unterschied Wabenplatte oder nicht sieht.
Höhere Schnittgeschwindigkeit mit AirAssist:
Ohne Air Assist schlug der Schnitttest über 300mm/min fehlt, hier die Schnittversuche ohne Pumpe bei 350mm/min und 400mm/min, wir sehen die Unterseite:
Klar zu sehen, beide Schnitte gingen nicht mal annährend durch.
Und hier das Ergebnis bei 400 mm/min, 1 Durchgang 90% mit AirAssist mittels Dewallie Pumpe (links) und ohne Pumpe (rechts), auf der Wabenplatte:
Ja, da blieben 2 Späne stehen, also vermutlich künftig ein Ticken langsamer um sicher zu sein – oder da war was am Brettchen, bei den Versuchen vorher hats grad so geklappt. Sagen wir also so: mit der Dewallie Air Assist Pumpe konnte ich grob gesagt die Schnittgeschwindigkeit von 300mm/min auf 400mm/min steigern.. was sind das, 30% mehr?
Hier nochmal die Oberseiten dieser 2 Schnittversuche, oben mit Air Assist, unten ohne
Hier sieht man die Unterschiede auch nochmal, die mit AirAssist und Wabenplatte sehen dann doch deutlich schöner aus.
Dabei ist die
Dewallie Air Assist Pumpe AA10
bei MadeTheBest zum Preis von 86.- Euro (erhältlich hier) nicht mal unbedingt sonderlich leistungsstark, sie ist mit maximal 16l/min angegeben, das dürften eigentlich auch gerne 30l/min oder noch mehr sein. Nichtsdestotrotz bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden.
Die Pumpe selber ist regelbar, sie ist nicht wirklich leise (mein Schätzeisen sagt 60 dbA in 1m) aber in einer Werkstatt ist das gut erträglich und Lasern im Wohnzimmer ist eh tabu. Definitiv leiser als ein üblicher Werkstattkompressor, aber meine Airbrushkompressoren sind doch ein gutes Stück leiser. Lustigerweise ist das Betriebsgeräusch angenehmer, je schneller man sie laufen lässt.
Genau genommen ist das ein Upgrade Set für Lasercutter mit 40x40mm Lasermodulen diverser Hersteller, dazu wird ein Montageset mitgeliefert, dass bei vielen unterschiedlichen Lasermodulen montiert werden kann. Ich habe den Halter nur mal Spaßeshalber an ein Ortur Modul geschraubt, ja, das geht schon – aber inzwischen liefern die bekannten Hersteller alle schon Module, wo man diesen Halter gar nimmer braucht, sondern nur den Schlauch anstecken muss.. Wer also vor einer Neuanschaffung steht, wählt am Besten dann gleich ein Lasermodul, wo man den Halter gar nicht braucht.
ferner finden sich im Karton noch 2 Schlauchadapter, den dritten Adapter im Bild von Dewallie auf Sculpfun habe ich mir schnell selber gebastelt und ausgedruckt ( schlauchadapter.zip, PLA reicht ) – wir sind ja schließlich ein 3D-Druck Blog 😉
Das mitgelieferte Steckernetzteil hat 12V, 2A, 110-240V. Der Schlauch von Dewallie gefällt mir sehr gut, anders als mit dem Mistschlauch, den Sculpfun mitliefert, der ständig abknickt, lässt es sich mit dem Dewallie Schlauch gut arbeiten.
Die beiliegende Anleitung ist sehr dürftig.
Der Nachteil dieses Upgrades ist, dass der Laser die Luft nicht steuern kann. Man dreht vor Beginn des Jobs manuell die Pumpe auf und hinterher genauso manuell wieder ab. Vorteil dieser separaten Lösung ist: solang man irgendwie eine Luftdüse an den Laser gebastelt bekommt, kann man das Dewallie Set auch nutzen, ohne sonst was am Laser bzw. dessen Controller zu ändern. In Lightburn selber bleibt es ein Laser ohne Air Assist Steuerung.
Die Dewallie Wabenplatte
gibts bei MadeTheBest in verschiedenen Ausführungen und Größen, mit oder ohne Klemmen für das Werkstück. Zum Beispiel: 440×440 mit Werkzeughalter für 106,-
Ich hab hier die einfache Ausführung 400x400mm, ohne Halter, mit aufgedruckter Skala, den abnehmbaren Eckenschützern und einer zusätzlichen Metallplatte als Bodenschutz:
Wie man im Titelbild sieht, habe ich die einfach in den Sculpfun rein gelegt. Der positive Effekt: weniger Schmauchspuren ist klar erkennbar. Und es ist eine feuerfeste Unterlage.
Die Sache mit den Wabenplatten sehe ich so: wir verlieren zunächst mal gute 22mm an nutzbarer Höhe, das kann dann je nach Höhe des Rahmens des Lasers und dessen Verstellbarkeit in Z auch etwas knapp werden und die maximale Dicke des Werkstücks verringern – sofern wir den Laser nicht noch auf zusätzliche Füße stellen.
Will man die Wabenplatte sauber zum Rahmen ausrichten, muss man sich selber entsprechend was Basteln.. Abstandhalter zum Beispiel oder am Besten beides, Wabenplatte und Laser selber, auf ein Bodenbrett montieren. Werkstückhalter wären praktisch gewesen, aber da werde ich mir selber noch was drucken.. wir sind ja, ich sagte schon, 3D-Drucker.
Ja, die Schnitte werden sauberer mit Wabenplatte, aber dort, wo der Schnitt die Wand einer Wabe berührt, sieht man immer noch Verfärbungen.
Ein Versuch einer Einschätzung
Ja, beide Produkte bringen sichtbare Verbesserungen, aber in Summe nochmal gut 200,- extra auf den Preis des Lasers oben drauf ist halt auch Geld. Ich bin bisher auch mit meinem Pizzastein und ohne Air Assist zurecht gekommen, auch wenn die Ergebnisse mit klar besser sind.
Wenn es das Budget noch her gibt, ja, bestellts. Wer das bestmögliche Ergebnis aus seinem Laser herausholen will: ja. bestellen.
Die Pumpe gefällt mir erst mal recht gut.. Ich bin sozusagen positiv überrascht. Habe allerdings keinen direkten Vergleich.
Aber für 100,- krieg ich auch einen Airbrushkompressor. Ob der nicht genauso gut funktioniert? Die kleinen China AS186 Kompressoren bringen auch 15l/min, sollten aber nicht länger als 15 Minute an Stück laufen. Mein Implotex macht bis zu 100l/min. Und die Sache, die ich immer noch testen muss, wie das mit dem Druck aussieht wenn da eben keine 0,4mm Airbrushdüse am anderen Ende des Schlauchs steckt. Kommt demnächst.
Das Anbaukit, um ältere Lasermodul mit Air Assist nachzurüsten, kann bei passenden Abmessungen des Lasers das Upgrade deutlich einfacher machen, aber eigentlich ist die Aufgabe mit 3D-Druck auch ohne dieses Kit lösbar.
Mit begrenztem Budget würde ich lieber hier beim Zubehör Abstriche machen als am Lasermodul zu sparen. Wer wie ich Brettchen schneiden will, ist mit den neuen 10W Modulen sehr gut bedient, da würde ich nicht sparen wollen. Dann lieber erst mal ohne Luft und statt Wabenplatte ein Opferbrett und das Werkstück einfach etwas mit kleinen Unterlagen von der Platte abheben. Da ich die gelaserten Teile lackiere, sind mir die Schmachspuren eher egal.
PS: noch mehr Werbung.
Dewallie verkauft auch direkt auf Amazon.de. Das AirAssist ist hier sogar etwas etwas günstiger mit nur 79,- Euro: https://amzn.to/3a6sSoB (Werbung) und die 440×440 Wabenplatte kostet hier nur 89,- https://amzn.to/3OG3bKw (Werbung)
Hey,
Danke für den Beitrag. Gibt es eigentlich irgendwo eine Übersicht welcher Air Assist „Adapter“ welchen Durchmesser hat ?
Habe das Problem das mein (fixer Fokus) DiodenLaser 20 oder 22mm (weiss ich nicht so genau/ er steht in der Werkstatt) Durchmesser hat, aber ich finde leider nirgends die Angaben über den Durchmesser :/ Kann mir vielleicht hier jemand weiterhelfen ?
Danke und Cheers
Super! Danke Stephan! Normal wird zur Wabenplatte ein Blech mit geliefert. Das kommt da drunter und damit ist das feuerfest. Nur noch als Kommentar. AirAssi scheint wirklich was zu bringen! Ist aber noch mal ein Kasten und Schläuche… Wird vermutlich deutlich weniger bringen aber ob man das mit kleinem Lüfter realisieren könnte?
Bodenblech liegt hier auch bei.. Eine Lösung mit einem 5015 Lüfter zum Ausdrucken hab ich auf Thingiverse gesehen, aber ob das taugt?
Ja! Hab das Blech gesehen. War nur Reaktion auf den Kommentar von Rolf.
Den Luftstrom vom Airassi wird der 5015 sicher nicht bringen aber wenn es etwas bringt ist es den Versuch ja wert.
Mit einem Lüfter kannst Du den Rauch wegblasen aber nicht den Schnitt sauber halten. Es sollte ein konzentrierter Luftstrahl genau auf den Laserpunkt sein. Am besten geht der Laserstrahl durch die Mitte des Luftstroms. Ich benutze einen Flüsterkompressor. 40-60 Liter pro Minute sollten es schon sein. Du wirst verblüfft sein wie tief und sauber die Schnitte werden. Aber Vorsicht , je nach dem wie der Airassist ausgelegt ist kann sich Feuchtigkeit auf der Linse absetzen. Es wird auf jeden Fall eine Wartungseinheit mit Wasserabscheider benötigt.
Gruß Rolf
Nun, da gibt es paar Modelle mehr auf thingiverse. Wie ich selber schon geschrieben habe, wird es nicht an die Leistung des Air Assi ran kommen aber ob das deshalb gleich wirkungslos ist? Kann man für kleines Geld zumindest mal testen. Du hast zumindest nicht lange gesucht. Die Masse auf thingiverse ist nichts anderes als ein angeflanschter Bauteillüfter aber es gibt auch ausgereiftere Modelle und die kann man ja noch weiter optimieren, wenn das Wirkung zeigt.
https://drucktipps3d.de/wp-content/uploads/2022/07/IMG_0493_small.jpg
Sieht schön aus, bringt aber nicht viel. So ein Lüfter bringt viel zu wenig. Mach einfach mal einen Versuch mit einer Spitzennadel und einem Kompressor. Kompressor auf 1-1,5 bar eingestellt und die Nadeln genau auf den Punkt ausrichten wo der laser das Holz trifft. Du wirst dich wundern wie tief und sauber auf einmal geschnitten wird. Dann wird Dir aufgefallen das der Schnitt am besten in Richtung Nadel ist. Somit ist der Gedanke geboren, die Luft muss von oben (um den Laserstrahl herum) kommen. Hier kommt nun ein 3D Drucker oder eine Fräse zum Einsatz.
Ich habe die besten Ergebnisse mit einem Loch von 1,5-2mm und der Laserstrahl muss genau durch die Mitte gehen. Sollte der Schnitt irgendwann schlechter werden musst Du die Linse vom Lader überprüfen, wahrscheinlich hat sich Kondenswasser auf der Linse abgelegt.
Danke für den Bericht, ist gut geschrieben und auf den Punkt gebracht.
Meine Erfahrugnen zu dem Thema, ich habe statt des Wabengitters einfach ein Gitterrost von Obi gekauft (Preis ca. 35€), ist zwar nicht schwarz lackiert sondern verzinkt, aber ohne eine geeignete Schutzbille sollte man auf keinen Fall arbeiten (und am besten nicht hinschauen).
Als Pumpe für den AirAssist habe ich mir die folgende Pumpe bei Amazon gekauft:
Hailea SC438 Luftpumpe/Kolbenkompressor ACO 318, 32W, 60 l/min, Geräschniveau laut Hersteller < 60dB (ist noch erträglich im Hobbyraum und so lange läuft sie eh nicht und kostet nur 44€ zur Zeit).
Bin mit diese Lösung zufrieden ist auch etwas kostengünstiger ohne Verlust der Sicherheit.
Auf einen Feuerfesten Untergrund (z. B. Pizzastein) würde ich nie verzichten. Wenn möglich abstandshalter zwischen Untergrund und Brett bringen. Damit hast Du eine Unterlüftung und die Schnitte werden besser.