Uwe rüstet auf: Creality CR-10 Ersteindrücke

Der Creality CR-10 scheint mit 300x300x400mm Druckbereich zum Kampfpreis unter 400,00 Euro aus China ein echtes Schnäppchen für alle zu sein, die es etwas Größer brauchen..

Uwe Reintzsch: Creality CR-10

Nach dem Theater mit dem Original Prusa i3 MK2S flatterte doch prompt eine Anfrage für den Druck eines großen Messemodells von einem guten Kunden ins Haus. Im Vergleich zu meinem Dremel ist der Prusa schon deutlich größer im Druckbereich für die Anfrage aber noch deutlich zu klein. Mit den Macken im Hinterkopf wollte ich es aber nicht wagen ein Angebot abzugeben, einen guten Kunden abzuweisen ist aber auch nicht mein Ding. Auf der Suche im Internet bin ich dann auf so ein China billig riesen Dingsda gestoßen. Der viel-sagende Name CR-10 ohne Herstellerangabe – das kann nur schief gehen! Aber mit 365€ (inkl. Transport und Steuer!) hält sich der Verlust in Grenzen also bestellen. 10 Tage von Bestellung bis Lieferung! Für alle die es nicht glauben schreib ich es nochmal aus. ZEHN!!! Da haben die Gleitlager aus Deutschland länger gebraucht als der Drucker aus China! Bei Prusa schweige ich an dieser Stelle einfach mal. Die Kommentare im Netz sind zu diesem Drucker zum Teil recht heftig. Da diese aber offensichtlich nicht von den Besitzern der Geräte kommen hab ich es gewagt. Aber der Reihe nach

Creality CR-10 kommt als (Schnell)-Bausatz“ ordentlich verpackt

Beworben wird der Drucker als DIY-Gerät. Das ist die pure Lüge! Maker kommen bei diesem Gerät nicht auf ihre Kosten! Stoppuhr ist überflüssig! 14 Schrauben müssen festgezogen und 9 Stecker eingestöpselt werden. Montageanleitung? Überflüssig! Es liegt ein DIN A4 Blatt bei aber das in bestem chinesisch (glaub ich zumindest). Nein da gibt es nichts zu basteln!

Problemlos montiert in wenigen Minuten: Creality CR-10

Am verwirrendsten sind noch die überschüssigen Schrauben, Nutensteine und Zipties (heb ich auf für Prusa). Alles ist vormontiert und nur zum besseren Transport in 3 Teile und eine Pappkiste zerlegt. Der gesamte Rahmen besteht aus 20x20er und 20x40er Aluprofilen. Diese dienen auch als Führungen. LM8UU oder Gleitlagerersatz mit Präzisionsführung gibt es nicht. Stattdessen sind kugelgelagerte POM-Rollen verbaut welche in den Nuten der Profile laufen und das sehr gut! Hauptkritik im Netz ist die weit hochragende Z-Achse und daraus resultierend fehlende Steifigkeit (ein Punkt den ich am Prusa i3 MK2(S) bemängle). Also hab ich mich moralisch schon auf eine zusätzliche Aussteifung vorbereitet. Aber ich bin positiv überrascht! Das Gestell aus Aluprofilen ist deutlich steifer als der von M10 Muttern geklemmte gelaserte 6mm Alu-Rahmen am Prusa.

Stabiler Rahmen aus 20×20, 20×40 Aluprofilen

Die X-Achse wird nur von einem Schrittmotor in der Z-Richtung bewegt. Noch fehlen mir die Erfahrungen aber wenn die Führung mit den POM-Rollen nicht schlapp macht sehe ich das positiv. Aus der Fördertechnik hab ich damit zumindest sehr gute Erfahrungen. Eine automatische Bettnivellierung wie am Prusa gibt es nicht. Nachrüsten? Wenn jemand damit Erfahrungen hat bin ich offen für jede Schandtat! Filamentüberwachung fehlt wie beim Prusa auch. Der Filamentvorschub sitzt wie beim Multimaterial Kit von Prusa nicht auf dem Heiz-element sondern wird über Bowden zugeführt. Vor- oder Nachteile kann ich noch nicht bewerten. Das große beheizte Druckbett mit einem Bauraum von 300x300x400mm ist mit einer Glasplatte versehen. Für die Wärmeübertragung sicher nicht optimal, dafür absolut eben. Ab Werk mit breitem Malerkrepp beklebt schlägt dieses massig Blasen. Ob das von der Seeluft kommt? Das seh ich mal nicht so kritisch. Eine Rolle Malerkrepp liegt bei. Das beigelegte Werkzeug ist zum Teil besser als bei Prusa (Inbusschlüssel mit Kugelkopf) zum Teil nicht als solches zu bezeichnen (Blechseitenschneider mit riesiger Lücke, Blechmaul-schlüssel, angeschliffener Baumarkt Spachtel und ein Schraubendreher aus einer Puppen-stube). Zum Zusammenbau benötigt man aber nur die 2 größten Inbusschlüssel und immerhin ist ein Maulschlüssel für den Düsenwechsel dabei. Die gesamte Steuerung samt Display und Stromversorgung sind separat in einem stabilen Blechgehäuse untergebracht. Wie beim Prusa kann auch hier auf 110 Volt umgestellt werden. Vor dem Einschalten also unbedingt kontrollieren! Alle Kabel zum Drucker sind wie im Dremel mit Netzüberzug und Steckern nach Achse zusammengefasst und beschriftet. Schaltplan ist überflüssig! Wofür die beigelegten Zipties gedacht sind? Keine Ahnung. Kabelsalat gibt es nicht! Der Spulenhalter wird auf dem Steuerungskasten montiert und steht stabil.

Steuerkasten & POM Rollen statt LMU8 Linearlager

Eine Rolle PLA ist für den ersten Versuch beigelegt. Für mehr reicht die Rolle (ca. 200g) nicht. Hab noch nie so eine kleine Rolle gesehen. Der Druck erfolgt über SD-Karte oder USB-Anschluss. USB-Kabel und SD-Karte mit USB-Adapter liegen bei. Auf der SD-Karte ist auch die Software abgelegt. Das witzigste entdeckte ich beim Übersetzen der Dateinamen mit dem Google Übersetzer. Ein Verzeichnis heißt englische Software natürlich in Chinesisch. Einige Dateien haben die Dateiendung verdächtige Datei (wieder in Chinesisch). Auch die Anleitungen sind lieblos zusammengeschossen und in Chinesisch. Zum Glück handelt es sich um die üblichen Verdächtigen (Cura…) wie sie bereits von Prusa bekannt sind. Spezielle Einstellungsdateien wie bei Prusa hab ich für CR-10 (noch?) nicht finden können. Wie beim Prusa kommt der RepRap Marlin als Treiber zum Einsatz. Die Chancen stehen also gut, dass die variable Layerhöhe und ColorPrint von Prusa auch hier funktionieren. Als Druckkopf kommt wie im Dremel der MK10 zum Einsatz. Eingebaut ist eine 0,4 mm Düse und eine 0,3 mm Düse ist beigelegt. Schichthöhe mit 0,4 mm Düse ab 0,1mm und mit 0,3 mm Düse ab 0,05 mm bis 0,4 mm. Druckgeschwindigkeit bis 200 mm/s, 80 mm/s empfohlen. Als Filament kommt PLA, ABS und weitere mit 1,75 mm Durchmesser zum Einsatz. Die Suche nach einer Webseite führt über ein Duzend QR-Code auf Facebook. Da ich mit Facebook nicht mag weiter auf die Seite http://www.cxsw3d.com. Leider wieder alles auf Chinesisch. Mit Google-Übersetzer geht es dann. Irgendwann findet sich auch ein Softwaredownload. Dieser ist dann nur erreichbar nach Installation eines Downloadmanagers oder in passwortgeschützten Packdateien. Vermutlich stehen die Passwörter irgendwo auf der Seite aber wer kann schon Chinesisch! Auch hier wieder Cura_14.12 chinesischen Crack Pack. Die Dokumentationen sind gruselig! In einem Dokument wird von dem CR-10 zum CR-8 und zurück gesprochen, die Werte für Einstellungen widersprechen sich von Dokument zu Dokument, die Sprache wechselt in einem Satz von englisch auf Chinesisch, die Bilder stellen meist chinesische Programmausschnitte dar was auch nicht wirklich hilfreich ist. Ich werde mir die Software bei Ultimaker herunter laden. Die ist aktuell, in Deutsch, ungecrackt und virensicher. Mit den Einstellungen muss halt probiert werden.

Creality CR-10 in ganzer Größe

Ein endgültiges Fazit kann ich noch nicht abgeben. Auf den ersten Blick haben die Chinesen vieles richtig gemacht und ein durchdachtes Gerät zum super Preis zusammengebaut. Lieferzeit ist Super und Verpackung ausreichend. Verbesserungsmöglichkeiten wie automatische Bettnivellierung oder Filamentüberwachung sind vorhanden. Echte Kritik gibt es bei Software, Dokumentation und Internetauftritt. Das wird sich wohl leider so schnell auch nicht ändern. Dem CR-10 werde ich noch einen Raspi mit Octoprint und einen Spannungswandler für dessen 5V Stromversorgung spendieren. Erfahrung hab ich damit noch nicht. Mehr dazu nach den ersten Tests. Sollte bereits ein Erfahrungsträger unter den Besuchern sein würde ich mich über Tipps sehr freuen.

Kennt jemand einen guten Gcode-Viewer?

Der Creality CR-10 so wie hier vorgestellt ist aktuell im zeitlich befristeten Sonderangebot für 379,00 Euro bei Gearbest in China erhältlich:
http://www.gearbest.com/3d-printers-3d-printer-kits/pp_441282.html

Es gibt ihn auch mit blauen Streifen, da kostet er jedoch 439,00 Euro.
http://www.gearbest.com/3d-printers-3d-printer-kits/pp_627176.html

Auch Fasttech hat ihn im Lieferprogramm, will allerdings dann schon ca. 480,00 Euro: http://www.gearbest.com/3d-printers-3d-printer-kits/pp_627176.html

26 Kommentare

  • Hallo Uwe, danke für das ausführliche Unboxing. Das hat mich letzt endlich zum Kauf bewegt. Inzwischen bin ich selber auch schwer zufrieden und kann deine Eindrücke teilen. Die Lautstärke war allerdings nicht so toll. Ich habe dann die Lüfter getauscht nach diesem Guide hier: http://chinadrucker.de/2017/creality-cr-10-nach-einem-monat-luefter-mod/

    Inzwischen muss ich sage bin ich sehr froh mir keinen Vellemann gekauft zu haben!

    • Danke Reiner! und ja! die Lüfter aber im Vergleich zum Zonestar sind das kleine Fische. Ich mag den CR-10 gleich nochmal so sehr. Ganz so kraß wollt ich die Box dann doch nicht malträtieren. Zum Vellemann kann ich leider nichts sagen.

  • Pingback: Tevo Tornado Ersteindruck – der bessere CR10 – drucktipps3d.de

  • Hallo Uwe,
    da Gearbest den Liefertermin immer weiter nach hinten korrigiert hatte, habe ich dann doch ca 500€ ausgegeben und CR 10 bei Aliexpress bestellt. Lieferung aus Deutschland
    Nun ja, ich bekam eine Mittelung dass es zur Zeit aus Deutschland nicht möglich wäre, man bot mir aber an es Tax-Free aus China zu verschicken (was ich erst einmal, nach den GearBest Erfahrungen nicht recht glauben wollte). Als kleine Entschädigung wurde meine Bestellung von CR 10 auf CR 10S hochgestuft. Nach der Versandmitteilung war der Drucker tatsächlich nach 7 Tagen bei mir. Ohne weitere Zoll oder Steuerformalitäten, da der Absender aus Amsterdam kam.
    Soweit so gut .. Viele deiner Erfahrungen habe ich auch gemacht, zusätzlich ließ sich der USB – > Seriell Treiber nicht unter Windows 7 x64 installieren (fehlende .ini dateien).
    Unterschiede zum CR 10
    Er hat eine 2. Z Spindel
    Er hat eine Filamentüberwachung
    Er hat einen Menupunkt für Autoleveling
    Ich habe nun ein paar Tage meine Erfahrungen sammeln können.
    Die 2. Z Spindel hätte es, meiner Meinung nach, nicht gebraucht da ich das ähnlich wie beim I3 als zusätzliche Fehlerquelle sehe.
    Filamentüberwachung ist toll aber … bisher hatte ich Fehler, dass das zu spröde PLA im Bowdenzug gebrochen war (davon bekommt die Überwachung nichts mit) oder dass das flexiblere PETG auf der Rolle die Wicklungen übereinander so verschoben hat, dass es sich nicht mehr abwickeln lies .. auch davon bekommt die Filamentüberwachung nichts mit.
    Über den Menupunkt „Autoleveling“ fährt die Nozzle verschiedene Punkte auf dem Druckbett an, hier kann man dan den Abstand am Druckbett einstellen. Nett gedacht, nur bis man die Höhe eingestellt hat und „Next Step“ drucken möchte, ist die Steuerung wieder auf das Hauptmenu zurück gesprungen.
    Das Heizbett kommt mit ach und krach auf 85° und ist dafür für ABS nur bedingt geeignet.
    Das waren die Negativ Punkte, klingt schlimmer als es ist denn ich bin mit dem Drucker zufrieden. Das Druckergebnis ist Super und kein Vergleich zu dem Z-Wobble Ergebnissen, die ich vorher mit meinem I3 Clone hatte. Die Erweiterungen vom CR-10 zu CR-10S sind meiner Meinung nach „nice to have“, mehr aber auch nicht.
    Wie bei fast allen 3D Druckern ist der CR-10 noch nicht ganz „Hausfrauensicher“ aber die Richtung ist schon einmal da..

    • Hallo Martin,

      danke für Deine Zustimmung. Kann man eigendlich noch einfach CR-10 sagen? Bei der Modellvielfalt des CR-10… Ich nehme mal an, der CR-10 wird gerade abverkauft und durch das S-Modell abgelößt. Die mitgelieferte Software ist mir auf Grund der Dateinamen etwas wenig Vertrauens erweckend. Darum hab ich diese nicht installiert. Eine ini-Datei hab ich auch nicht gefunden. Meine Erfahrungen mit den original Prusa ini-Dateien sind sehr gut! Nur den Druckbereich mußte ich noch anpassen. Der CR-10 funktioniert in der Tat mit einer Z-Spindel erstaunlich gut und eine 2.Spindel hat auch Nachteile (wie ich am Prusa feststellen mußte) aber es gibt auch Gründe für eine 2.Spindel. Wenn ich Colorprint von Prusa nutze muß ich höllisch aufpassen die Höhe nicht zu verstellen. Außerdem vermute ich, daß Dual-Material für den CR-10 im Anmarsch sein könnte. Zumindest der 2. Extruderanschluß auf dem neuen Board läßt das zu. Ob eine höhere Last auf der X-Achse mit einer Z-Spindel dauerhaft sauber läuft… Das die Filamentüberwachung nicht von Anfang an vorhanden war ist in meinen Augen ein großes Manko. Der im Vergleich sehr große Druckbereich erlaubt entsprechend große Ausdrucke welche viele Stunden benötigen können und wenn dann das Material zur Neige geht ist das ohne Überwachung sehr ärgerlich. Das es immer auch Beispiele gibt die von der Überwachung nicht erkannt werden ist kein Grund dafür die Überwachung wegfallen zu lassen.
      Den Punkt Autoleveling gibt es bei mir noch nicht aber auch bei mir springt das Menü bevor ich mit den Einstellungen fertig bin gern zurück. Die Betttemperatur steigt bei mir schneller (weniger langsam) wenn ich beim Slicen die Betttemperatur für den ersten Layer höher setze und erst am Drucker kurz vor Erreichen der gewünschten Temperatur diese wieder zurück setze. ABS hab ich noch nicht verarbeitet aber PET HT. Die reichliche halbe Stunde zum Aufheizen ist aber schon nerfig! Ich überlege bereits das Bett von unten zu dämmen aber womit? Was in meinen Augen ganz dick auf der Habenseite steht ist die solide Grundkonstruktion!

    • Hallo Martin,

      kannst Du möglicher Weise Andreas hier https://drucktipps3d.de/neue-version-des-creality-cr10-aufgetaucht-cr10s/#comment-897 weiter helfen? Vielen Dank!

    • Hallo Martin,

      Hic Top stellt zum CR-10 unter https://drive.google.com/open?id=0B9-UymgHvOyjcm1yRGxYdUthVzg die Treiber zum Download zur Verfügung. Die Druckbettisolation ist eingetroffen. Ich hoffe, damit wird das Problem Heizbett etwas gemildert.

      Gruß Uwe

    • Hallo Martin,

      worin siehst du eine Fehlerquelle beim Betrieb mit 2 Z-Motoren?

      • Vermutlich am CR-10 nicht so kraß wie am Prusa aber da ist die Düse ins Bett eingeschlagen und dann haben die beiden Z-Spindeln Armdrücken gespielt und die X-Achse zum Parallelogramm verformt. Mit stabiler Achse und Führung ist die Gefahr nicht so groß aber wenn aus welchen Gründen auch immer die Antriebe nicht synchron laufen wird es Mist. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat Stephan mit seinem Prusa zur Zeit auch das Problem. Also hat alles seine 2 Seiten aber ich möchte keine der Varianten verteufeln. Aber in meinen Augen währe ein Antrieb auf 2 Spindeln die bessere Lösung.

        • Düsen-Crash / Armdrücken
          1 Antrieb für 2 Spindeln löst das Problem nicht. Wenn beim CR-10 die Düse beim Homing links steht, gibt’s erst recht ein Parallelogramm.
          Das Problem liegt an fixierte Spindelmuttern. Das ist mir auch anfangs passiert, da hatte ich noch jeweils zwei Muttern übereinander, wie es vor 5 Jahren üblich war. Erst nachdem ich die obere Mutter entfernt hatte, gab es keinen Düsencrash mehr. Die X-Ends heben sich nur etwas an, und wenn mal der Z-Endstop überfahren wurde, hebt sich die gesamte X-Einheit, bis die Muttern unten ganz raus sind.
          Ich bin wegen des großen Bauraumes an den CR-10 sehr interessiert, um damit große Tragflächen zu drucken. An die verschraubte Flanschmutter habe aber ich noch gar nicht gedacht, die beunruhigt mich, an so etwas bin ich überhaupt nicht mehr gewöhnt.

          2 Spindeln 1 Antrieb
          Das funktioniert nur, wenn eine zweifach gelagerte Spindel sehr genau läuft.
          Das war bei 20 Drucken, die bei uns gebaut wurden, nicht der Fall. Wegen des s.g. z-wobble mussten alle Drucker auf Einzelantrieb der Spindeln umgerüstet werden.
          Offensichtlich hat „Caster“ eine glückliche Hand beim Kauf zweier Spindeln gehabt. Wie es aussieht, laufen die Spindeln sauber, ohne Schlag: https://www.thingiverse.com/thing:2569379
          Man wird natürlich die geradere Spindel zum Antrieb benutzen.
          Was mir dabei nicht so gefällt, ist das Justieren der Höhe. Das geht nur, indem man ein Pulley löst, verdreht, und wieder festschraubt. Bei angedrehten Zapfen kann man deswegen auch keine Fläche zum eindeutigen Fixieren anbringen.

          Spindel mit Einzelantrieb
          Mein Drucker läuft seit 5 Jahren mit 2 Z-Motoren, die parallel an 1 Treiber angeschlossen sind, genau so, wie bei den meisten andern Drucker auch. Dadurch gibt es kein Synchronproblem.

          Laufrollen
          Diese Art der Rollen haben bei allen OrdBot-Druckern Probleme bereitet.
          Es war so gut wie unmöglich, die Rollen so zu justieren, dass sie spielfrei liefen, ohne zu klemmen.
          Das betraf besonders die Y-Führung. Durch die horizontal angeordneten Rollen, entstehen Druckkräfte, quer und einseitig zur Rollenachse. Das Druckbett war dadurch stets besonders schwergängig.
          Fast immer holperten Rollen, bis wir merkten, dass sich ein Schmutzteilchen festgesetzt hatte.
          Das gleiche gilt auch für eine Fräse, bei der wir ähnliche Rollen verbaut haben. Sauberkeit ist hier also oberstes Gebot.
          Ich hoffe aber sehr, dass der CR-10 insgesamt viel weniger Probleme aufweist, denn es scheint ein Erfolgsmodell zu sein – zu einem unschlagbaren Preis.
          Zu meiner Person
          Inzwischen habe ich knapp 500 Teile konstruiert, davon 394 Teile veröffentlicht, verteilt auf 45 Sachen.
          Zu sehen auf Thingiverse: https://www.thingiverse.com/wersy/designs

          • Michael, ich bin Maschinenbau-Ing. und verdiene seit Jahrzehnten mein Geld als Konstrukteur. Bitte entschuldige wenn ich über die Zahl schmunzle und mich freundlich zurückhalte mit einem Kommentar.
            Schrägzug mit einem Motor ist nur möglich, wenn der Keilriemen springt und zufällig hab ich nach meinem Kommentar auch die 2.Achse auf Thingiverse entdeckt. Ich muß nicht alles kommentieren aber ein Endloszahnriemen ohne Riemenspanner und so könnt ich noch einiges mehr dazu aufführen. Natürlich kann eine Fläche an das Spindelende. Zahnriemen lockern, ein Zahn weiter…und wieder spannen. Ist nur eine Frage der Zähnezahl und Gewindesteigung.
            Ich weiß nicht, welche Probleme Du beim Nachstellen der Rollen hast. Die Lagerung des CR-10 mit der einer Fräse zu vergleichen ist auch nicht nachvollziehbar. Ich stelle meinen Drucker doch nicht in einen Spänekasten und echte Lasten kommen auch nicht auf die Rollen. Ein Staubkorn bereitet den Linearlagern deutlich mehr Probleme als der Rolle! Entschuldige aber ich kann den Argumenten nicht folgen.

            • Uwe, über welche Zahl schmunzelst du? Meinst du damit meine Druckteile?
              Ich will damit nur aufzeigen, dass ich weiß wovon ich rede, wenn es um das Drucken geht.
              Mein Geld habe ich als Konstrukteur verdient (Feinmechanik, später Chemieanlagen, Stahlbau, Kraftwerksbau) Ich hatte das Glück mein Hobby zum Beruf zu haben. In der Schlussfase hat mich 3D begeistert und freue mich seither als Rentner, da anschließen, und weiter tüfteln zu können – auch wenn die Teile nun kleiner sind 😉

              Schrägzug habe ich nicht bemängelt, da musst du mich falsch verstanden haben.

              Die drei OrdBots, von denen ich sprach, standen alle in sauberen Räumen. Trotzdem stellte ich fest, dass sich am Kunststoff einer Rolle ein Partikel festgesetzt hatte. Hat etwas gedauert, bis ich dahinter kam, warum es so regelmäßig hoppelt.
              Klar ist doch wohl, dass man hier besonders auf Reinlichkeit achten muss, im Gegensatz zu Gleit- und staubgeschützten Linearlagern.
              Hier kann ich dir überhaupt nicht folgen.
              Mein Drucker läuft intensiv seit 5 Jahren mit LM8UU, der Staubschutz schiebt den Schmutz samt Öl einfach zur Seite. Wie lange druckst du denn schon, mit welchen Druckern?

              Ich selbst hatte keine Probleme mit dem Nachstellen der Rollen. Es waren nicht meine Drucker, zwei davon gehörten einem Dipl. Maschinenbau-Ing., der einene Maschinen verkauft. Schon allein wegen der Kunststoffräder hätte ich so einen Drucker nicht gekauft.

              Ja gut, Zahnriemen lockern und einen Zahn weiter, geht auch, ist aber bei geringer Zähnezahl und großer Steigung nicht so fein und komfortabel, wie bei meinen M8 Spindeln. Da drehe ich nur leicht, bis sich das Blatt Papier entsprechend durchziehen lässt.

              Mit dem Riemenspanner hast du recht, das ist mir auch gleich aufgefallen. Ansonsten nette Bastelei, das wäre nichts für mich.

              Mir ging es im Wesentlichen darum, meine Erfahrungen zu schildern und Bedenken zu verschieden Punkten zu äußern. Ich bin froh über alles Positive, was es zum CR-10 zu berichten gibt, da ich ja selbst an dem Drucker interessiert bin. Ich hoffe, dass die Qualität um vieles besser ist als beim Ordbot.

              • Noch eine Frage:
                Aus welchem Material sind die Winkel, die die Stützen mit den Basisträgern verbinden?
                Die würde ich auch gegen größere austauschen.

              • Das mit dem Einstellen läßt sich noch verfeinern, wenn als Spindelende ein Sechskant verwendet wird und eine ungerade Zähnezahl zum Einsatz kommt. 19 Zähne zum Beispiel bei 1,5mm Steigung (bei Tr8) ergibt 0,013mm. Bei M8 entsprechend unter einem hundertstel mm. Das richtet man auch nur einmal ein. Ansonsten find ich gut, daß sich jemand damit beschäftigt. Mit der Zeit wird der gute Mann die Schwachstellen schon noch ausmerzen.
                Wie lange der CR-10 bei mir im Einsatz ist kann jeder am ersten Beitrag erkennen. Seit dem ist er der bevorzugte Drucker und fast ständig im Einsatz. Der Dremel steht sich kaputt und beim Prusa ist noch Baustelle. Meine ersten Erfahrungen durfte ich vor 15 Jahren bei der Konstruktion eines Stereolithographie Druckers sammeln. Privat mag ich diese Sauerei aber nicht.
                Du meinst die T-Stücke? Die sind aus Alu. Aber es macht keinen Sinn die zu tauschen. Ich hatte mich vor dem Aufbau auch moralisch darauf eingerichtet den Rahmen zu versteifen. Die T-Stücke haben eigentlich nichts zu halten. Die Profile sind stumpf von unten verschraubt und stehen stabil. Der Rahmen des Original Prusa ist im Vergleich deutlich instabiler. Ein Hauptgrund für den Umbau.
                Den Ordbot kenn ich nicht und kann keine Einschätzung abgeben. Auf den Bildern im Netz macht er einen sehr massiven Eindruck. Da wirkt der CR-10 schlank.
                Kunststoffrollen sind in der Fördertechnik Stand der Technik und dort völlig anderen Belastungen ausgesetzt als an dem Drucker. Auch in der Fördertechnik hab ich Positionierungen, Temperaturen, Staub, Feuchtigkeit und andere ungünstige Einflüsse.

  • Christian Matz

    Wäre super wenn es ein Tutorial geben würde um den Prusa Multimaterial Upgrade Kit an den Creality CR-10 zu bauen. Theoretisch sollte das ja funktionieren.

  • Hallo mein Name ist Stefan ich bin hier neu auf diesem Gebiet 3-D Druck könntest du mir vielleicht die Einstellungen für Simplify 3D zukommen lassen ? Wäre echt super von dir
    Gruß Stefan

  • Moin Stephan,

    mit Gutscheincode: CRDE geht der Preis bei GearBest dann auf 365 € runter. Die blaue Version ist für die Größen 400x400x400 und 500x500x500 mm. Die kosten auch etwas mehr.
    Beim G-Code hab ich im Moment keine Möglichkeit im Nachgang den Inhalt anzusehen. Einzig eine Internetseite zum hochladen und ansehen hab ich gefunden. Das find ich nicht so toll. Beim Dremel-Format reicht der Doppelklick. Die Links probiere ich mal aus.
    Die Einstellungen aus Simplify3D währen zumindest ein Anhaltspunkt. Auch wenn der einarmige CR-8 nicht so aussieht scheint er so verwand zu sein, das man sich an dessen Einstellungen orientieren kann. Zumindest liegen 2 CR-8.ini auf dem Speicher.
    Ich hab schnell noch ein BuildTak für die Glasplatte bestellt.
    Für die USB-Stromversorgung kommt ein Teil aus dem KFZ-Zubehör zum Einsatz. Das wandelt die 12V vom Netzteil in 5V mit 2×2,1A USB-Buchse. Damit reduziert sich der Kabelsalat.

    Gruß Uwe

  • Hmm.. auf den bin jetzt schon ein bissl neidisch, ich hatte ihn jetzt schon 2 mal im Warenkorb, aber hab mich doch noch nicht überwinden können, ihn zu bestellen. Naja, das Gearbest Angebot läuft ja noch 3 Tage und ich glaub, die Stichtag für Kreditkartenabrechnung ist morgen, dann is wieder Platz aufm Plastik 😉

    Also da interessiert mich dein Testurteil dann schon sehr, ich brauch zwar nur extrem selten Größer als 20x20x20, aber wenn mans mal braucht und zu diesem Preis und allgemein kam der Drucker bei vielen Testern gut an.. Allerdings weiss ich grad gar nicht, wo ich den noch hinstellen soll, mir geht nun langsam definitiv der Platz aus.

    Das Malerkrepp kannst vermutlich auch einfach weglassen, kommt drauf an, mit was du druckst. PLA hält auf einer gut geputzten, beheizten Scheibe einwandfrei (fettfrei mit Isoprop ALkohol oder bissl Aceton), muss nur ein bissl mit dem Düsenabstand runter, damits gut angedrückt wird. PLA auf beheiztem Glas (so machts ja auch der Ultimaker 2) ist nach wie vor mein Lieblingsbett.

    G-Code Viewer kenn ich ehrlich gesagt nur das Teil hier: http://gcode.ws/ – bzw. hier: https://github.com/hudbrog/gCodeViewer

    Ich nutz dafür Simplify3D, welcher auch eine sehr schöne Druckvorschau für mit anderen Slicern erstellte Gcode Dateien macht. Übrigens hat Simplify3D ein fertiges Druckprofil für den Creality. Zur Not kann ich Dir da die Settings rausschreiben, als Anhaltspunkt für Cura oder Slic3r.

    Zum Thema Stromversorgung für den RasPi, ich mach das mit so nem 5fach USB Netzteil, das versorgt dann auch gleich noch mein Tablet, das als TouchScreen herhalten muss und die 2. Kamera.. Kein Basteln und tut.

Schreibe einen Kommentar zu Uwe R. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert