Inslogic Resin für 3D Druck

Resins sind im 3D-Druck unerlässlich, um hochwertige Ergebnisse zu erzielen. In diesem Beitrag nehme ich drei verschiedene Inslogic Resin-Sorten unter die Lupe: High Detail-Resin für präzise Details, Clear für kristallklare Drucke und Tough/Nylon Like, wenn es auf besonders robuste Teile ankommt. Mal sehen, wie sie sich in der Praxis bewähren.

 

Resin ist kein Spielzeug!
Es handelt sich um ein chemisches Produkt, das im flüssigen Zustand giftig ist und Haut, Augen sowie Atemwege reizen kann. Direkten Kontakt mit Haut und Augen unbedingt vermeiden. Verwende Resin nur mit Nitril-Handschuhen, in gut belüfteten Räumen und am besten mit einer geeigneten Atemschutzmaske

Erst nach vollständigem Aushärten ist Resin sicher(er) in der Handhabung. Auch nach dem Waschen sollten gedruckte Objekte nicht ohne Schutzhandschuhe angefasst werden. Das bedeutet: Nachhärten ist Pflicht.

Die 3 Resins wurden uns kostenlos von Insologic zum Test zur Verfügung gestellt. Ihr findet alle Resins in Inslogics Online Shop

Alle drei getesteten Resinsorten zeigen bereits vor dem eigentlichen Druck eine Reihe von Gemeinsamkeiten, die sich beim Auspacken und insbesondere beim Geruch bemerkbar machen. Alle gezeigten Beispiele wurden auf einem Anycubic M7 mit ACF-Folie und einer Schichthöhe von 0,05mm gedruckt.

Auf jeder Flasche findet ihr nicht nur Warnhinweise und eine Kurzanleitung sondern auch Richtwerte bzgl. Druckeinstellungen.

Verpackung/Unboxing

Jede Resinflasche kommt für sich sicher verpackt: Zuerst in einer grauen Folie, dann in einem Karton. schließlich in einer Luftpolsterfolie und zusätzlich in einer verschweißten dicken Klarsichthülle. Erst dann hält man die kantige Resinflasche in der Hand. Eine Kindersicherung sucht man hier wie bei allen Herstellern vergebens – warum eigentlich? Dafür ist die Flaschenöffnung mit einer silbernen „Versiegelung“ geschützt.
Zusätzlich liegen der Flasche drei Papierfilter bei, die feinmaschig sind und dazu dienen, Resinrückstände zu filtern. Wichtig: Diese Filter sollten nicht direkt im Resinbehälter genutzt werden, sondern wie Kaffeefilter in einen Trichter eingelegt werden, um den besten Effekt zu erzielen.

Geruch

Alle 3 Sorten haben, außer das es sich um Resin handelt, eine weitere Gemeinsamkeit: sie gehören zu den stärker riechenden Resins, die ich bisher genutzt habe. Trotz meiner Absauganlage und eines Luftfilters im geschlossenen Drucker nehme ich den Geruch schon aus einem Meter Entfernung wahr. Das empfindet sicherlich nicht jeder als angenehm. Gesundheitsschädlich sind sie jedoch alle. Ob nun stärker oder schwächer im Geruch, man sollte nicht daran schnuppern wie am neuesten Lieblingsparfum.

Resin: High-Detail-Resin

Anwendungsgebiet

Das Sunrise Orange wurde speziell für hohe Auflösungen entwickelt, weshalb ich auf tiefgehende technische Tests zur Genauigkeit verzichte. Hier geht’s mehr um die praktischen Eigenschaften des Resins.

Konsistenz

Die Konsistenz des Sunrise Orange ist etwas dünner als bei vielen anderen Resins und erinnert eher an süße Sahne. Das macht es im Handling ein bisschen angenehmer, besonders wenn man sich die Belichtungszeit anschaut.

Belichtungszeiten

Dank der dünneren Konsistenz benötigte das Sunrise Orange eine Belichtungszeit von nur 1,5 Sekunden pro Schicht. Das spart vor allem bei großen Druckprojekten richtig Zeit. Offiziell wird eine Belichtungszeit von 2-3 Sekunden für Mono-Displays empfohlen. Aber wie so oft bei Harzen: Die angegebenen Zeiten auf den Flaschen sind nur grobe Richtwerte, die es sich lohnt anzupassen – vor allem, wenn das Resin vorher ein wenig vorgewärmt wurde (in meinem Fall hatte es etwa 28°C).

Flexibilität

Das Besondere am Sunrise Orange ist die bemerkenswerte Flexibilität im „Rohzustand“. Damit wird zwar nicht geworben, ich habe es aber deutlich bemerken können.

Zwar nicht so flexibel wie ABS-Like, aber deutlich biegsamer als viele Standard-Resins (wie von Creality, Sunlu, Elegoo usw.). Das Resin ist frisch aus dem Drucker keineswegs brüchig. Selbst bei filigranen Teilen lässt sich der Support problemlos entfernen.
Allerdings verändert sich das nach dem finalen Aushärten. Nach 3 Minuten in der Cure Station ist von der anfänglichen Flexibilität nicht mehr ganz so viel übrig. Sie reduziert sich, desto dicker das Bauteil wird.
Ein kleiner Nachteil: Dünnere Teile neigen dazu, sich zu verformen. Mein Schwert ist jetzt eher ein Krummsäbel. Das ist mir bei anderen Sorten so noch nicht passiert, selbst nicht bei allgemein weicheren ABS-Like. Persönlich gesehen, bräuchte es diese enorme Flexibilität nicht sondern lieber etwas mehr Stabilität. Ein bisschen ist gut, aber hier ist es schon eher zu viel.

Detailgrad

Die hohe Auflösung ist grundsätzlich sichtbar, aber es kommen verschiedene Faktoren zum Tragen. Wer zu lang belichtet, verliert Details, und wer zu kurz belichtet, ebenfalls. Wer zudem eine ACF-Folie nutzt, wird einen leichten Weichzeichnungs-Effekt feststellen. Da ich das Resin mit einem Anycubic M7 getestet habe und genau diese ACF-Folie verwendet wurde, neutralisierten sich diese beiden Komponenten gewissermaßen. Das fertige Modell sieht gut aus, könnte aber noch schärfer sein. Ich habe neue Folien bestellt und hoffe, demnächst einen Vergleich machen zu können, der den Unterschied besser zeigt.

Hinweis: ACF-Folien erkennt man an ihrer milchigen Oberfläche. Sie bieten hervorragende Ablöseeigenschaften und eignen sich dadurch besonders für schnelle Druckeinstellungen. Der Nachteil: Durch die diffuse Lichtstreuung wirken sehr feine Details oft leicht verwaschen – das lässt sich auch mit optimalen Belichtungswerten nicht ausgleichen. Für maximale Detailtreue eignen sich klassische FEP-Folien oder besser noch PFA/nFEP.

 

Unterscheidet sie sich von anderen Herstellern?

Nur bedingt. Tatsächlich hat mich vor allem die Flexibilität nach dem Drucken überrascht, denn bei vielen anderen Sorten brechen Supportstützen und fliegen mir dann im Raum herum oder reißen dünne Bauteile beim lösen mit vom Modell. Die Details sind allerdings nicht dramatisch besser als bei anderen Sorten. Ich hatte das Sunrise Orange bewusst ausgesucht, weil ich oft gehört habe, dass besonders der Farbton bei der Detailgenauigkeit hilft. Das liegt nicht daran, dass Licht und Schatten besser zur Geltung kommen, sondern weil es Farben gibt, die das UV-Licht weniger gut durchdringen. Orange (und auch Blau) gehören zu diesen Farben, weshalb schärfere Kanten entstehen können. Während Grautöne mittlerweile oft einen leichten Blaustich haben, war ich neugierig, ob sich der Unterschied im Orange bemerkbar macht.
Das Ergebnis hinterlässt einen guten Eindruck, aber nichts wirklich einzigartiges.

Geeignet für

Wie der Name schon sagt, eignet sich High Resolution Resin für alle, die auf eine hohe Auflösung in ihren Modellen angewiesen sind. Das betrifft nicht nur den Tabletop-Bereich, sondern auch feinen Modeschmuck und andere Detailarbeiten auf kleinsten Objekten.

Pro / Contra

+ angenehm schnell zu drucken

+ schöne Haptik

+ gute Details

+ Flexibel

– sehr strenger Geruch

– dünne Bauteile verformen sich beim härten schnell

 

kaum zu sehen

Resin: Clear

Anwendungsgebiet

Technisch gesehen könnte man jede Resinfarbe für eine Vielzahl von Anwendungen verwenden, sofern man sie nachträglich anmalt. Das Clear Resin hat jedoch durch seine außergewöhnliche Klarheit eine ganz besondere Bedeutung. Es eröffnet vor allem im Modellbau und bei Figurendrucken viele kreative Möglichkeiten, die im FDM-Bereich schwer umsetzbar sind. Ein häufiges Problem bei transparenten Resins ist jedoch die Tendenz, beim Waschen oder Aushärten eine gelbliche Färbung zu entwickeln.

Konsistenz

Im Vergleich zu den anderen getesteten Sorten ist das Clear Resin etwas dickflüssiger, aber nicht so zäh wie manche anderen transparenten Harze. Es hat eine cremige Konsistenz, die sich an warmen Honig erinnert. Der Eindruck ist sehr ähnlich wie bei anderen Herstellern, zum Beispiel dem Clear Resin von Sunlu.

Belichtungszeit

Die Belichtungszeit variiert bei transparenten Resins stark – von 2 Sekunden bis über 4 Sekunden pro Schicht. Für das Inslogic Clear Resin habe ich für mich eine perfekte Belichtungszeit von 4,25 Sekunden gefunden (Richtwerte laut Flasche 4-5s). Das macht den Druck natürlich zu einer deutlich längeren Angelegenheit. Mein bevorzugtes Clear Resin von Sunlu benötigt mit nur 2,3 Sekunden deutlich weniger Zeit, hat dafür aber den Nachteil, dass es sehr schnell vergilbt. Aber zurück zum Inslogic Clear:
Das größte Thema bei transparentem Resin ist wohl die Farbveränderung – oder eher die Tendenz, im Laufe der Zeit gelb zu werden.

Farbveränderungen

Ein häufiges Problem bei transparenten Resins ist die Tendenz zur Gelbfärbung, wie man es von billigen Smartphonehüllen kennt. Das erwähnte ich nun bereits häufiger. Entweder sie wurden gelb, milchig, brüchig, oder sie verzogen sich. Inslogic verspricht jedoch, dass dieses Resin nicht vergilbt.

Nun, was soll ich sagen? Kurz bevor meine Flasche leer war und ich absolut begeistert von dem Resin war, entdeckte ich bei einem letzten Druck plötzlich eine gelbliche Färbung

Das war natürlich eine Überraschung, zumal dieses Phänomen nicht reproduzierbar war. Ich habe alle Teile draußen gehärtet. Sowohl die Stützstrukturen, als auch die Modelle selbst. Allerdings sind komplett alle Stützstrukturen nicht verfärbt, auch nicht die, bei denen die Modelle gelb angelaufen sind.

Wo ist also der Unterschied? Die Objekte wurden in Iso gewaschen und die Stützstrukturen nicht. Nach dem waschen lagen sie gut 1h dunkel um zu trocknen, während ich die Stützstrukturen direkt in die Sonne schmiss.

Der Unterschied zu alle anderen Ausdrucken davor? Auch hier wurden die Supports NICHT gewaschen, die Modelle schon. Es verfärbten sich jedoch beide nicht in der Sonne.

Allerdings ließ ich wegen Zeitmangel die Sachen davor immer über Nacht im dunkeln und habe sie erst zum Mittag am nächsten Tag rausgelegt. Es lagen also gut 15h Zeit zwischen waschen und nachhärten. Während die vergilbten Teile schon kurze Zeit nach dem waschen nach draußen kamen.

Warum genau das passiert ist, weiß ich leider auch nicht. Ich kann es nur auf die kürzere Trocknungszeit nach dem Waschen schieben. Temperatur und Sonnenschein waren an allen Tagen identisch und die Belichtungszeit von knapp 10 Minuten im Sonnenlicht auch. Sehr ärgerlich, da ich ursprünglich meine Yennefer-Figur als „Glasstatue“ drucken wollte und nun ein Teil der Base gelb geworden ist.
Bis zu diesem Vorfall hätte ich das Resin mit einer klaren 10/10 bewertet.

 

Detailgrad

Die Auflösung bei transparentem Resin ist natürlich schwieriger zu beurteilen. Doch bei diesem Resin sind die Details wirklich beeindrucken. Ich würde fast behaupten, dass der Unterschied zu dem orangen Resin, das mit einer hohen Auflösung wirbt, kaum sichtbar ist. Die Details sind gestochen scharf und lassen keine Wünsche offen.

Flexibilität

Frisch gedruckt zeigt das Clear Resin eine leichte Flexibilität. Es ist nicht ganz so biegsam wie das High Resolution Resin, aber dennoch angenehmer als viele andere Standard Sorten die ich hatte. Die Supportstrukturen lassen sich recht einfach abknipsen und entfernen. Allerdings sollte man bei dünneren Teilen schon etwas acht geben. Es ist zwar minimal flexibel, bricht aber zu stark angefasst doch auch mal. Auch hier wird das Modell nach dem endgültigen Aushärten nochmal viel härter und auch etwas brüchiger. Positiv: es verformt sich beim aushärten rein gar nicht.

lässt sich unheimlich schön beleuchten

Geeignet für

Transparentes Resin eignet sich für eine Vielzahl von Anwendungen. Natürlich kann man es auch bemalen, aber vor allem im Modellbau, wo Glas oder transparente Oberflächen nachgeahmt werden sollen, entfaltet es seine Stärke. Es ist perfekt für Figurendrucker, die mit Transparenz arbeiten möchten, sei es aus ästhetischen Gründen oder um Objekte von innen zu beleuchten. Durchsichtiges Resin bietet unglaublich viele kreative Möglichkeiten. Doch leider kann es auch mit ein paar Eigenheiten aufwarten – insbesondere das gelbe Vergilben nach längerer UV-Belastung.

sollte nicht zu lange dem Sonnenlicht ausgesetzt sein

UV-Test

Ich habe drei meiner Teststücke für eine Woche durchgehend der Sonne ausgesetzt – Tag und Nacht (Nachts Frost statt Sonne). Eines davon war mit einem UV-Schutz behandelt. Bereits ab dem dritten Tag zeigten die zwei unbehandelten Stücke eine deutlich sichtbare Gelbfärbung. Das behandelte Teil blieb zunächst spürbar heller, verlor aber ebenfalls an Klarheit im Vergleich zu den Exemplaren, die ich im Innenraum gelagert hatte. Nach einer Woche war auch bei dem behandelten Stück eine deutliche Vergilbung erkennbar.

Fazit: Das Resin lässt sich absolut klar drucken und vergilbt nicht bereits im Druckprozess. Gegen dauerhafte UV-Belastung ist es jedoch nicht gefeit – auch ein zusätzlicher UV-Schutz kann die Vergilbung nur hinauszögern, nicht verhindern.

Pro / Contra

+ sehr schöne gläserne Optik

+ sehr gute Details für klares Resin

+- nicht für Dekoobjekte im freien gedacht (verfärbt sich)

– einmaliges nicht nachvollziehbares verfärben

– sehr starker Geruch

 

Resin: Tough Nylon Like

Anwendungsgebiet

Das Tough Like Resin hat einen ganz spezifischen Anwendungsbereich. Es zeichnet sich durch seine Festigkeit aus, bleibt dabei aber überraschend flexibel. Weniger für den Figurenbereich gedacht, ist es ideal für technische Bauteile. Hier liegt der Fokus weniger auf feinen Details oder höchsten Auflösungen, sondern eher auf der geringen Schrumpfung und der Druckgenauigkeit. Diese Bauteile müssen in erster Linie funktional sein, also halten und zuverlässig arbeiten – nicht unbedingt hinter einer Vitrine glänzen.

Konsistenz

Im Vergleich zu den anderen getesteten Resinsorten hat das Tough Nylon Like Resin eine mittlere Konsistenz. Es ist nicht so dünnflüssig wie das Sunrise Orange, aber auch nicht so dick wie das Clear Resin. Es erinnert mich sehr stark an das Anycubic Tough Resin (nur nicht beim Geruch)

Belichtungszeiten

Laut Verpackung wird für ein Mono-Display eine Bodenbelichtungszeit zwischen 20 und 60 Sekunden empfohlen, während die normale Belichtungszeit mit 2 bis 4 Sekunden angegeben wird. Diese Werte dienen als grobe Orientierung, die je nach Umgebungstemperatur angepasst werden müssen.
Für meine Tests auf einem Anycubic Photon M7, der RERF-Dateien unterstützt, habe ich mit der empfohlenen unteren Grenze von 2 Sekunden pro Schicht begonnen und landete mit genau diesem Test bereits einen Treffer. Lässt sich damit vergleichsweise schnell drucken.

Detailgrad

Die Auflösung des Tough Resins ist solide, jedoch nicht so scharfkantig wie bei anderen Resinsorten. Dieser Unterschied fällt jedoch nur bei sehr naher Betrachtung auf. Wenn man sich für Figurendruck entscheidet, ist dieses Resin nicht meine erste Wahl – für technische Anwendungen ist es jedoch sehr gut geeignet.

Flexibilität

Den Begriff „Tough“ merkt man auch beim entfernen von Stützstrukturen. Zwar bricht es im „Rohzustand“ nicht und lässt sich dadurch ganz gut biegen, aber es ist selbst hierbei schon wahnsinnig fest. Das ist wirklich schwer zu beschreiben. Ich muss da mit voller Fingergewalt ran um es zu verbiegen, aber trotzdem bricht es nicht. Mal kurz die Supportstützen zusammendrücken damit sich die Nasen oben vom Modell lösen? Nein, nicht möglich. Das Zeug ist echt hart. So soll es auch sein, aber um den Drachen aus seinem Supportkonstrukt zu befreien habe ich gute 10 Minuten gebraucht. Denn mal fix bereits gelöste Stützen abbrechen? Die wollten zum Teufel nochmal nicht brechen. Das war in dieser Situation sehr unpraktisch, spricht aber definitiv für das Resin.

Nach dem härten wirkt es nochmal härter aber nicht brüchig. Es bleibt wahnsinnig fest und trotzdem flexibel. Ich konnte meine Kalibrationstest mittig falten OHNE das der Test zerbrochen ist.

Genauigkeit

Die Genauigkeit hängt natürlich stark vom verwendeten Drucker ab, aber viele Resinsorten neigen zu Schrumpfungen. Hier ein Beispiel: Ein typischer XYZ-Würfel mit Ausgangsmaßen von 20x20x20 mm wurde mit dem Anycubic Photon Mono M7 gedruckt. Die Messwerte waren wie folgt:

X: 19,97 mm

Y: 20,00 mm

Z: 19,66 mm

Generell verlieren viele Drucker im Z-Bereich in den ersten paar Millimetern etwas an Höhe, was sich durch alle getesteten Resinsorten zieht und nicht am Resin selbst liegt (Steppermotor sind hier meist schuld). Für X und Y liefern viele meiner anderen Drucker minimal schlechtere Werte, sodass ich in diesem Punkt mit dem Resin zufrieden bin. Denkt daran, dass die Druckerhardware eine entscheidende Rolle spielt.

Gartenclips zum spannen von Folien

muss sich dehnen ohne zu brechen

und danach wieder schließen und halten

Geeignet für

Tough Like Resin eignet sich perfekt für technische Bauteile, die einerseits fest und unempfindlich sein sollen, aber trotzdem eine gewisse Flexibilität benötigen. Besonders bei Teilen mit Rastnasen, die regelmäßig bewegt werden, ist dieses Resin ideal.

Ein Anwendungsfall, der mir direkt in den Kopf kam, war das Drucken von Gewächshausclips. Im Frühling bin ich häufig mit dem Problem konfrontiert, dass mein Frostschutzvlies, zum Abdecken meiner Frühbeete, bei Wind schnell davonfliegen. Ich hatte früher Clips aus dem FDM-Drucker, aber diese waren entweder zu scharfkantig, zu steif oder zu locker. Das Tough Resin war hier eine perfekte Wahl. Ich konnte die Clips fein drucken, gut nachbearbeiten (scharfe Kanten abrunden/schleifen) und sie sind gleichzeitig stabil und flexibel genug, um das Vlies sicher zu halten. Die Clips passen auf Anhieb perfekt und sind beim Anklipsen extrem widerstandsfähig – sie brechen nicht, hinterlassen keine Löcher im Vlies und halten dem Wind stand. Die sitzen bombenfest. Da sind mir bei den ersten Versuchen direkt einige aus PLA und PETG gebrochen. Hier nicht ein einziger.

Langfristig bleibt abzuwarten, wie sich das Resin unter ständiger Sonneneinstrahlung verhält. Einige Clips habe ich mit UV-Schutzmittel behandelt, um zu sehen, wie sich das Resin damit verhält. Schauen wir mal was die Zeit so bringt.

Pro / Contra

++ sehr stabil und Flexibel

+ gut geeignet für technische Bauteile

– starker Geruch

Wie Flexibel sind die verschiedenen Sorten denn?

Um die Flexibilität der drei Harzsorten auf einfache, aber nachvollziehbare Weise zu testen, habe ich vier Zylinder in unterschiedlichen Durchmessern (50 mm, 40 mm, 30 mm und 20 mm) gedruckt. Die Kalibrationsdrucke dienten dabei als Teststücke, die ich jeweils um die Zylinder gebogen habe – bis zur Belastungsgrenze. Wer das ganze mit seinen eigenen genutzten Sorten vergleichen mag, kann sich einfach ebenfalls Zylinder erstellen. Ich habe das direkt über den Slicer gemacht.

Ergebnis:

50mm 40mm 30mm 20mm
High Detail + + + +
Clear + + +
Tough + + + +

Wenig überraschend: Das Clear Resin war das erste, das beim engen 20-mm-Zylinder kapitulierte. Es wirkt von Haus aus spröder und weniger elastisch als die beiden anderen Varianten.

Unerwartet hingegen war die Leistung des High Detail Resins: Es fühlte sich beim Test bereits ab 50 mm relativ steif an, überstand aber dennoch den 20-mm-Test ohne sichtbaren Schaden

Ich habe pro Sorte mehrere Testplättchen verwendet – das Ergebnis war bei allen identisch.

Zum Abschluss habe ich das Tough Resin einmal direkt gefaltet. Auch hier brach es nicht, zeigte jedoch feine Rissbildung auf der Rückseite. Das High Detail gab bei dieser extremen Beanspruchung früher nach und brach deutlich eher. Ich vermute, ein noch kleinerer Radius – etwa bei 10 mm – hätte endgültig die Bruchgrenze markiert.

Punktebewertung

Für eine kurze Zusammenfassung habe ich den verschiedenen Sorten ein paar Punkte gegeben. Hierbei ist 1 als „sehr schlecht“ und 10 als „sehr gut“ zu verstehen.

Testparameter High Detail Clear Tough / Nylon Like
Geruch 2 2 2
Flexibilität (Rohzustand, entfernen von Supports) 8 (weich + flexibel) 7 7 (hart + flexibel)
Flexibilität (Nachhärten) 8 4 10+
Auflösung / Detailtreue 9 9 6
Belichtungszeit 10 4 9
Biegespannung
Verformung / Schrumpfung 5 8 10
Farbtreue / Transparenz 10 8 10
Haptik (Oberfläche) 10 10 10
Verarbeitung / Nachbearbeitung 10 7 9

Allgemeines Fazit

Das inslogic Resin gehört preislich nicht zu den günstigsten, aber auch nicht zu den teureren Resinsorten. Persönlich hat es mir vor allem das Clear Resin unheimlich angetan und das trotz der Umstände, dass bei einem Druck irgendwas schief lief und es in der Sonne trotzdem gelb anläuft. Es sieht unheimlich toll aus und feine Details sind trotzdem so wunderschön zu erkennen. Man sollte damit nur der Sonne aus dem Weg gehen. Aber da sind mir andere Sorten schon deutlich schneller gelb angelaufen oder kamen teils schon gelb aus dem Drucker.

Das Tough hat insgesamt den besten Eindruck gemacht. Auch wenn ich mit solchen Resins eher selten arbeite, war ich hier richtig zufrieden. Bisher kannte ich Tough nur von Sunlu und Anycubic – und beides lässt sich mit diesem hier nicht wirklich vergleichen. Natürlich bleibt abzuwarten, wie es sich langfristig unter Belastung schlägt, aber bisher ist das für mich eine klare Eins. (Geruch mal außen vor gelassen.)

Das orange High Detail Resin sieht optisch richtig schick aus. Wer aber seine Figuren bemalt, wird von der Farbe selbst später sowieso nichts mehr sehen. Es war okay, aber wirklich überzeugt hat es mich nicht. Einen nennenswerten Unterschied zu anderen Herstellern konnte ich nicht feststellen, und die recht starke Neigung zur Verformung war störend.

 


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Diese (und andere) Resins findet Ihr im Onlineshop von Inslogic

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