AmeraLabs TGM-7 Resin > ein Einblick…

Felix von PK-Pro hat uns das AmeraLabs TGM-7 Resin zum Testen zur Verfügung gestellt.
Dieses Resin wird als „Tabletop Gaming Minis“ Resin beworben und ist kein Schnäppchen.
Ob sich der Aufpreis lohnt und welche Resultate das Resin liefert, hat auch mich sehr neugierig gemacht und welche Probleme ich damit hatte, erzähle ich euch in dem Test Bericht!

Bevor ich euch von dem Resin erzähle, ein wichtiger Hinweis (alte Hasen kennen es schon)

Bitte beim Verarbeiten von Resin immer Handschuhe (Nitril o.ä) und wenn möglich Mundschutz nutzen. Beim Nacharbeiten und erst recht beim Schleifen, ist eine Schutzbrille und guter Mundschutz nötig.
Empfindliche Leute oder gar Allergiker sollten eventuell über ihr Hobby nachdenken.

Eine vernünftige Belüftung (Fenster auf zB) ist immer eine gute Maßnahme.

 

Das Resin:

PK-Pro/AmeraLabs verspricht:

Das schnell härtende Harz TGM-7 wurde speziell für den 3D-Druck von Tabletop-Gaming-Miniaturen entwickelt. Es wurde ein perfektes Gleichgewicht zwischen Steifheit, Stoßfestigkeit und Biegsamkeit gefunden, um Miniaturen vor Bruch zu schützen, wenn sie fallen gelassen werden oder in hitzigen Gaming-Sessions. Dieses 3D-Druckharz ermöglicht mit seiner harten, nicht klebrigen und bemalbaren Oberfläche die Erfassung detailreicher Miniaturen. Mehr Flexibilität, weniger Zerbrechlichkeit.

Hauptmerkmale
– Schnelle Aushärtung
– Harte, nicht klebrige, lackierbare Oberfläche
– Flexibler, weniger zerbrechlich
– Geruchsarm
– Hervorragende Detailtreue
– Kompatibel mit den meisten LCD-Harz-3D-Druckern

Druckgeschwindigkeit
TGM-7 ist eines der am SCHNELLSTEN härtenden Harze für LCD-Drucker!
Entwickelt, um selbst auf stromsparenden LED/LCD-3D-Druckern zu funktionieren, die mit LED-Lichtquellen ausgestattet sind, die 365-420 nm UV-Licht emittieren. Kompatibel mit Farb- und Monochrom-LCD-3D-Druckern.

 

Information!

Das AmeraLabs TGM-7 Resin hat mich viel Zeit gekostet, sehr viel Zeit. Tests, Recherche, etliche Mails mit PK-Pro > sogar sonntags, diverse Drucker, unterschiedliche Werte.

PK-Pro hat mit der Firma (AmeraLabs) Kontakt aufgenommen, um zu prüfen ob die Flasche Resin für meinen Test, eventuell aus einer Charge mit Mängel ist/sein könnte.

Daher ist dies „noch“ kein Test mit Bewertung im klassischen Sinne, das wäre PK-Pro/AmeraLabs gegenüber nicht fair.
Ich sehe bei dem Material Vorteile und bin von einer Eigenschaft sehr angetan, andererseits gibt es Mängel, welche ich auch bei mir gesucht habe.
Identische Drucke mit Standard Resin wurden jedoch fehlerfrei durchgeführt und um es ehrlich auf den Punkt zu bringen, wenn eine 20,-€/l Plörre liefert, dann muss eine 120,-€/l Suppe schon mehr als nur liefern. AmeraLabs bietet im Grunde auch eine Menge an Vorteilen in einem Produkt…

 

Erste Tests:

Bevor ich mich ans Drucken machte, schüttelte ich den wertvollen Saft lange und mit Bedacht. So ein edler Tropfen verdient eine entsprechende Behandlung 😉

Was direkt aufgefallen ist, der Geruch ist höchstens unterschwellig wahrzunehmen, die Konsistenz sehr zähflüssig und bei Befüllen des Tanks waren kaum Blasen zu vernehmen.

Brandneue High Speed Resins (wie zB für den 12k Drucker M5s von Anycubic) sind sehr dünnflüssig, fast schon wässrig. Bei der Konsistenz vom TGM-7 dachte ich mir noch, „ob das wirklich eines der am schnellsten härtenden Harze ist, oder meinen die das Curen?“

„Am schnellsten“ suggeriert mir immer, Grenzbereich, also dicht an, geht vielleicht nicht. Ich benötige nicht höher, weiter, schneller, ich benötige Zuverlässigkeit und reproduzierbare, gleichbleibende Qualität.

 

Also gut, 3 oder 4 kleine Modelle gesliced, auf den Drucker und GO!

Hm, keine Geräusche beim Abziehen von der FEP. Dem geübten Resin Panscher wird es da schon mulmig und ich hatte Recht, keine einzige Schicht blieb an der Druckplatte hängen?!?

OK, kann passieren, also alles wieder auf Anfang, brandneue FEP (2.0 von Elegoo) frisch gelevelt und GO! die Zweite.

Siehe da, es „schnallste“ so schön von der FEP, da konnte ich mich beruhigt zurücklehnen und den Drucker beobachten.

Der Siraya Tech Test benötigt nur wenig Zeit und sah…normal aus. Ich war eher ein wenig enttäuscht, dass da nicht mehr kam.

Nun, er druckt, es bleibt haften, also kleine Modelle getestet.

GO! die Dritte.

Wenige Stunden später das Ergebnis.

Erster optischer Eindruck, sieht gut aus. Ab ins IPA (Isopropanol) Bad und noch mal genauer hingeguckt. Wow, ganz tolle Details.

Beim Lösen vom Druckbett fiel mir schon auf, dass die Modelle sehr weich waren. Nun, damit wirbt AmeraLabs ja auch, aber so weich?!?

Es fühlte sich wie Gummi an, deutlich weicher als normales TPU/95A. OK, keine große Sache, gelöst und Supports ab…ähh, was ist das denn? Die kleben förmlich am Modell.
Ich dachte noch, mit den ganz feinen Supports geht das ohne Wasser ab.

Also doch das Wasserbad mit heißem Wasser…ups, jetzt verhält sich das weiche Resin, also die Supports, wie Gummibänder. Durch die Hitze wurden die Supports butterweich.

Noch ein kleiner Clip der die Elastizität zeigt.

Pause und Rücksprache mit PK-Pro:

Danach fing ich an mit PK-Pro zu schreiben.

Ich erspare euch den ganzen Verlauf, nur so viel. Es war eine freundliche und respektvolle Konversation und zielte darauf ab, dass der Fehler eigentlich bei mir liegen müsse.

Da ich schon unterschiedliche Werte getestet hatte, machte ich mich auf die Suche nach dem „Saft“ im Netz und stolperte über diverse Berichte/Tests, überwiegend aus USA.

Unter anderem hatte der Tester Vogman, ähnliche Probleme mit dem Lösen von Supports und entgegen dem Hinweis nur sehr filigrane Supports zu nutzen (PK-Pro Hinweis) rissen bei ihm auch Modelle mehrfach ein mit dünnen Supports. Erst mit dicken, stabilen Supports konnte er das Modell ordentlich drucken.

Zwei weitere Tester gingen auf das Support „Problemchen“ gar nicht erst ein. Es wurde alles gezeigt nur eben der Vorgang wie die Supports entfernt wurden nicht?!?

 

Gut, ich mache Felix von PK-Pro keinen Vorwurf. Laut seiner Leute ist das TGM-7 ein Super Resin und die Supports ließen sich wohl immer problemlos lösen. Ich erhielt sogar ein „Beweisvideo“ 🙂

Ich würde noch spezielle Werte erhalten und soll mich exakt an die Reinigungsvorgabe von AmeraLabs halten.

 

Selbst ist der Mann:

OK, knapp eine Woche ist rum und ich hasse unerledigte Sachen.

Also habe ich experimentiert, mir alles mehrfach durchgelesen bei AmeraLabs und jedes Video geschaut, das es zu dem Resin gibt, in der Hoffnung andere als meine Werte zu entdecken.

Am Ende habe ich dann nur 2 Werte geändert, die Belichtungszeit von 2.1 sec. auf 2.5 sec. erhöht und den Lifting Speed verringert.

Neue Runde und GO!

Wir sehen einige kleine Modelle, die auf den ersten Blick gut gedruckt wurden. Tatsächlich konnte man die Support leichter lösen (keine Änderung der „Tips“, nur die beiden Werte von oben geändert) und die Details waren wiederum sehr fein und kontraststark.

Jedoch traten beim letzten Druck andere Fehler auf, in Form von „Missbildungen“ an den Modellen. Ein Fuß wurde in Fransen gedruckt, ein anderer gar nicht, bzw. nur eine Platte und die Unterseite des R5 hatte seltsame Schichten.

 

Kommentar:

Ich bin so ein Typ, wenn etwas nicht klappt, suche ich den Fehler zuerst bei mir. Wenn etwas bei anderen geht und bei mir nicht, muss es doch an mir liegen.

Auf der anderen Seite drucke ich schon einige Jahre mit unterschiedlichsten Resin Sorten auf diversen Druckern. Von Tabletop/Minis bis zu 50cm hohen Deko Modellen und Fanarts.

Was soll ich nun zu dem TGM-7 Resin schreiben? Auf den Test ganz verzichten und riskieren das der ein oder andere User verzweifelt das t/eure/olle Resin in den Müll wirft bzw. im Forum um Hilfe schreit? Ich glaube zu sehr an das Karma und daher möchte ich hier ganz transparent sagen…

Das TGM-7 ist ein super Resin, es riecht kaum, ist elastisch genug, um Brüche durch Sturz o.ä. zu verhindern, liefert ganz tolle Details und die Oberfläche fühlt sich nach dem Curen auch gut an (klebt nicht)

Jedoch ist das Ergebnis ganz stark von den gewählten Einstellungen im Slicer und den verwendeten Druckern abhängig, auch ist die Nacharbeitung sehr eng an die Vorgaben von AmeraLabs geknüpft, ganz im Gegensatz zu dem üblichen Resin von Elegoo, Anycubic etc.

Gerne hätte ich eine Empfehlung für das Resin vergeben, aber bevor nicht einwandfrei geklärt ist ob es eine fehlerhafte Charge ist (die aber auch der Tester vor einem Jahr bekommen haben muss) oder andere Gründe für die Fehler verantwortlich sind, halte ich mich zurück und betrachte die Ergebnisse nüchtern.

 

Wo ich das Resin jedoch jetzt schon sehe, sind massive Bauteile im RC-Bereich! Off Road Cars, Flach Bahner und ähnliches.

Das fertige Modell ist extrem stabil und belastbar. Ein Bruch ist kaum zu provozieren.

Wenn man bedenkt, das Leute aus dem Bereich in nicht günstiges ABS Like + Flex investieren und die Richtige Mischung ausloten müssen, da liefert das TGM-7 Out of the Box.

Hier der Link zum Resin > https://www.pk-pro.de/TGM-7-for-printing-Tabletop-Gaming-Minis-grey-color-250-ml?dt3daff=drucktipps3d

 

Ich versuche aus den letzten 30/40ml noch einen „Test“ zu quetschen, kann aber nichts versprechen.

Was ich (das ist bestimmt auch im Interesse von PK-Pro) machen werde, sobald wir genauere Ergebnisse haben woher die Probleme kamen, liefern wir das hier nach und ergänzen den Artikel.

 

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