TEVO Tarantula PRO

Fix und fertig, auspacken, anschließen, einschalten und losdrucken? Dann ist das kein Beitrag für Euch!

Dieser Drucker ist eigentlich nicht neu und wer schon länger im 3D-Druck unterwegs ist kennt auch den Namen! Tevo und Tarantula standen noch vor wenigen Jahren hoch im Kurs.

Mit dem Ender-3 kam der Tarantula unter Druck. Tevo antwortete mit dem Flash. Nun wurde die Bauform vom Flash für den Tarantula Pro übernommen. Der Grundaufbau entspricht dem Flash und der ist wiederum dem Ender-3 in großen Teilen nachempfunden.

Der Hauptunterschied:

die Kiste in Einzelteilen zu erhalten. An der Stelle ist Tevo dem „Bastelgedanken“ vom Tarantula treu geblieben. Nun gut! Wer bereits paar Drucker sein Eigen nennt der sollte damit nicht allzu viele Schwierigkeiten haben. Ich habe einen halben Tag benötigt aber nur weil ich zusätzlich noch diesen Bericht vorbereite und weil ich noch ein paar Teile dafür gedruckt habe. (02.04.: Anpassungen)

 

Anleitung liegt elektronisch als pdf bei. Auf den 24 Seiten ist der mechanische Aufbau und die Slicereinstellung für Repetier Host erklärt. Seit Version 4.6 ist der Drucker in Cura enthalten. Verkabelung und Belegung des Boards gibt es nicht. Das ist nicht weiter dramatisch.

 

Das Board ist ein MKS Gen L V1.0 und ausreichend im Netz beschrieben, die Kabel sind mit 2 dicken Flugzeugsteckern verwechslungsfrei oder beschriftet. Das versteh ich nun nicht wirklich. Da hat Tevo 2 saubere Kabel mit Steckern und läßt die übrigen Kabel da einfach so lose, ungeordnet herumhängen. X-Achse und Extruder hätten sich doch angeboten die 3 Kabel zu bündeln. Die übrigen technischen Einzelheiten sind schnell erzählt:

TEVO Tarantula Pro Technical Features:

Ja da gibt es paar Punkte die mich stutzig machen. 200W Netzteil? Im Vergleich zum Ender-3 mit 360W erscheint das sehr knapp bemessen. Hier erstmal paar Bilder vom Zusammenbau.

Das Druckbett ist mit 240x240mm nur geringfügig größer als am Ender-3. Schade! Die 5mm bringen nicht wirklich was aber für die 235x235mm vom Ender-3 gibt es Druckauflagen ohne Ende. Von unten isoliert gefällt mir aber es nimmt mir die Sicht auf die Leistungsangabe.

Das Display ist sehr klein geraden aber kontraststark. Der Kartenleser daneben ist sehr gut! A4988 reißt keinen vom Hocker aber gesockelt lassen die sich gegen TMC tauschen und ein Steckplatz für einen 2. Extruder ist noch frei.

Das Netzteil ist passiv gekühlt aber die Öffnungen nach unten dicht über der Tischplatte. Zudem nur an einer Ecke befestigt hängt das wie Lämmerschwanz am Rahmen.

Das Board ist nach unten offen verbaut und auch ohne Lüfter. Da der Lüfter vom Hotend geschaltet ist gibt der Drucker beim Einschalten keinen Mucks von sich. Am ATmega2560 gibt es nichts zu meckern.

Die Teile vom Drucker sind in sehr guter Qualität. Acryl gibt es nur bei den Haltern der Endschalter. Alles Andere ist sauber verarbeitet und aus Oberflächen veredeltem Metall.

Alle Teile sind komplett und ohne Nacharbeit. Einzig meine Y-Achse hat einen nicht sichtbaren Fehler. Der spielfreie Y-Schlitten stockt zwischendrin leicht. Wie bei Allen so auch bei Tevo keine Zahnriemenscheiben an den Umlenkungen. Die Befestigung der Zahnriemen mit Kabelbindern mag ich nicht. Das sind die Teile welche ich mir noch gedruckt habe.

Der Tarantel fehlt ein Filamentrollenhalter.

Der Tevo Tarantula ist ein Basteldrucker und das versteckt Tevo nicht sondern es ist ein Feature! Ich weiß nicht, woran Stephan beim Vorgänger gescheitert ist und so fehlt jetzt leider der Vergleich.

An diesem Drucker kann alles angebaut, ausgetauscht, umgebaut werden.

Tevo läßt sich nicht betteln sondern legt die Firmware auf dem Speicher bei. Für TMC 2208, Dual-Z und BL-Touch ist bereits die fertige Firmware und Anleitungen vorhanden. Selbst eine belegte Buchse für den BL-Touch ist bereits vorhanden. Ich weiß nur nicht, ob es den mit konfektioniertem Kabel und Flugzeugstecker gibt. Auch ist die Buchse nicht mit dem Board verbunden. Mir liegt die Anschlußbelegung dafür nicht vor.

Filamentsensor oder Dualextruder wäre sicher auch eine sinnvolle Erweiterung gewesen. Auf thingiverse finden sich eine ganze Reihe Modelle zum Umbau und zur Erweiterung.

Am Druck gibt es nichts zu meckern. Das Volcano Hotend, der Tevo Titan, die Bauteillüfter, das ebene Druckbett gewährleisten einen sauberen Druck. Das etwas laute Steppergeräusch läßt sich durch Austausch der Treiber minimieren. Vermutlich genügt schon der Austausch der X und Y Treiber. Das Benchy wollte ich etwas einfärben und hab das beigelegte weise Filament mit schwarzem und blauem Marker bemalt. Das ist mir nicht so schön gleichmäßig gelungen. Ihr müßt mir also glauben, daß die Oberfläche schön sauber gedruckt wurde. Vielleicht geb ich noch ne Kostprobe. Statt der BuildTake-Folie hab ich auf dem Druckbett erstmal Kapton verwendet. Wofür bei dem Drucker nun das Pro steht, ich weiß es nicht. Für mich ist es V2 und das ist für den Preis nicht abwertend!

Banggood hat mit 179€ aus CZ im Moment das günstigste Angebot.

PS.: Sollte sich nun doch jemand verzweifelt beim Zusammenbau das Leben nehmen wollen, auch daran ist gedacht… 😉

ein paar kleine Anpassungen:

Auch wenn es ein Basteldrucker ist, muß ja nicht danach aussehen und so viel gibt es auch nicht zu basteln. OK! Können, kann man schon! BL-Touch bin ich kein Freund von, 2. Z-Achse seh ich keinen Sinn, Dual-Material währe eine Möglichkeit. Ein Filamentsensor kommt vielleicht noch. Rollenhalter überleg ich mir noch. 2 Varianten hab ich in die Zip oben gepackt. Ich beginne mal mit dem Netzteil. Die Gummifüße sind zu kurz, das Netzteil liegt auf der Tischplatte auf und die Lüftungsschlitze sind verdeckt. Ein leicht verschmorter Duft verbreitet sich und das Netzteil wird zur Zusatzheizung. Wie erwähnt wackelt das da rum und da hab ich gleich 3 Fliegen mit einem Mal erschlagen. Ich hab leider nur 25mm lange Schrauben hier gefunden und mußte mich auf 5mm Distanzscheiben unter den Füßen beschränken. Ein Winkel hält das Netzteil hoch. Die M3 Gewindebohrung existiert bereits. Eine kleine Ablage hält gleichzeitig das Netzteil und die Kabel vom Display. Das Stepperkabel von der Y-Achse wurde mit kleinen V20 Kabelabdeckungen befestigt und die 3 Kabel für X-Achse und Extruder wurden mit einem Kabelgeflecht zusammengefaßt. Der Bowden und der Kabelbaum am X-Schlitten haben einen Halter bekommen. Die offenen Profilenden haben Endkappen erhalten. Der Resettaster hat jetzt einen Knopf.

Da wär nun TMC-2208. Tevo sieht es als gesetzt, alle Treiber zu tauschen. Kann man machen aber wirklich viel bringen nur X und Y. Für einen Lüfter gibt es da ein Druckteil „fan bracket for TMC Drivers“. Ich hab es ausgedruckt aber keine Ahnung was Tevo damit anstellen möchte. Paßt da nirgends. An dem Blechteil ist bereits alles zur Befestigung des Lüfters vorgesehen. Doof nur, daß das Aluprofil den halben Lüfter verdeckt. Na erstmal bau ich den da an. Nun zieh ich die beiden Treiber für X und Y. Einer kommt gleich in den Platz für E1. Sollte ich da mal einen zweiten Extruder verbauen ist der schon mal da. Unter den Treibern sitzen je 3 Steckbrücken. Eine muß gehen! Beim Einsetzen der TMC achtet auf die Beschriftung der Pins. Die muß mit der Belegung am Original übereinstimmen! Kühlkörper wie zuvor ausrichten und aufkleben. Die Treiberspannung sollte bei etwa 1V liegen. Plus könnt Ihr am Blech der USB-Buchse und Minus am Poti messen.

Lüfteranschluss

Jumper

ca. 1V

Dann bleibt nur noch die Firmware. Wenn Ihr alle Treiber tauscht gibt es die fertig von Tevo. Ich mußte die nun für X und Y anpassen und hab mal gleich noch das Menu auf deutsch geändert. Wer es mag kann hier die Hex-Datei verwenden. Wie die Firmware mit Cura aufgespielt wird haben wir bereits gezeigt.

Habt Ihr auch was am Tarantula Pro gebastelt? Dann zeigt doch mal!

25 Kommentare

  • hab genau den gleichen drucker quasie eine 1:1 kopie ^^ meiner hatte auch die 2 tmc2208 treiber bei mri jedoch funktioniert rein garnichts 🙁 bekomme nichteinmal den kali cube gedruckt -.- er macht mal skirt mal keinen und wenn der den anfängt zu drucken den würfel macht er auch skirt lines 3x und geht über zum würfel….. dann passierts immer auch immer ! er fährt quasie die x achse lang legt sein fila ab und fährt die achse durch bis der karren rattert ich muss dann leider aus machen um schlimmeres z uverhindern…… ich brauch da hilfe ich hab das teil 4 monate und noch kein einziges teil drucken können

  • Hallo. Sorry ich bin leider nicht der klassische 3D-Drucker-Bastler (kann ja noch werden). Um in die Materie richtig einsteigen zu können, habe ich mir den Tarantula pro gekauft. Der Zusammenbau hat sich bisher auch recht logisch gestaltet, allerdings verzweifle ich gerade an der Ausrichtung der senkrechten Transport-Schnecke. Mit dem Verschieben des Motors soll wohl eine Ausrichtung möglich sein, allerdings sehe ich da nicht wirklich viel Spielraum.
    Es wäre schön, wenn jemand einen Tip hätte bzw. mir sagen kann, wo ich Hilfe bekomme.
    Ein mittelmäßig verzweifelter Anfänger, dem seine Frage hoffentlich nicht verübelt werden wird.

    • Das klingt vermutlich etwas seltsam aber ich steh grad auf der Leitung. Ich nehme an, es handelt sich um die Spindel. So richtig was zum Ausrichten gibt es da aber nicht. Der Stepper mit der Kupplung, die Mutter und das obere Lager müssen einfach nur fluchten um die Spindel nicht zu verdrücken.

    • Ich habe bei der Halterung des Motors 2 kleine Beilagscheiben auf den Schrauben zwischen Halterung und Profil, dann wars eigentlich schön ausgerichtet

  • Moinsen
    Meine Tarantel Pro kommt wohl diese Woche an .
    2208er hab ich noch welche rum fliegen , schade , der Link zu deiner Hex Datei funktioniert leider nicht .
    Bin ja mal bespannt auf den Drucker , X1, Eryone/ A20m und 2 Eigenbauten hab ich ja mal zum Vergleichen 😉 .

    Gruß von der Küste

    • Dann wünsch ich viel Spaß mit der Tarantel! Wer da nun die Datei gefressen hat? Keine Ahnung. Hab die wieder hochgeladen. Ist aber nur für TMC auf X und Y! Inzwischen hat der Drucker einige Drucke absolviert und da fällt etwas negativ auf. Die fehlenden Lüfter für Netzteil und Elektronik. Folge: Der Drucker bleibt einfach mitten im Druck stehen und nichts geht mehr. Für die TMC-Treiber also unbedingt den Lüfter installieren! Zu dem Netzteil ist mir noch nichts intelligentes eingefallen. Die Öffnungen zeigen nach unten und der Drucker sitzt da auf. Luftaustausch gibt es nicht. Das wird richtig warm! Die Scheiben unter den Gummifüßen und die Befestigung für das Netzteil sind ein erster Schritt aber als Lösung noch etwas mager. Vermutlich würde da ein 250W-Netzteil noch etwas Reserve bringen und ein Lüfter die notwendige Kühlung. Im Moment sieht es auch auf den Seiten von Tevo etwas verweist aus. Hoffentlich ist das kein schlechtes Zeichen! Mit X1, Eryone kann ich nicht dienen. Der A10M ist ja fast identisch zum A20M und da kann ich mir gut vorstellen, das Hotend gegen ein Cyclops zu tauschen. Vermutlich muß es etwas tiefer gesetzt werden um das Volkano-Hotend ausgleichen zu können. Ein 2. Titan sollte kein großes Problem darstellen.

      • Hi Uwe
        Danke für die schnelle Antwort , denke mal da kommt ein 500W 24V welches ich hier noch rum liegen habe rein , ist auch aktiv gekühlt.
        TMC werde ich nen Lüfter vor legen , mal schauen wenn er ankommt werde ich da mal nen Luftkanal designen ^^ .
        TMC machen ja auch nur auf X/Y wirklich Sinn , auf E eher kontraproduktiv .
        Gruß
        Ingo

        • So ein passender „Windkanal“ wär schon nicht verkehrt! Ich such mal, ob es da ein flaches Netzteil mit 240-250W gibt.

          • Hast du evtl. das Maß von dem Originalen mal für mich? , dann kann ich schauen ob das , welches aus meinem Ery Umbau übrig ist , auch passen würde.

          • Ich möchte das jetzt nicht auseinander nehmen aber es sollte etwa 160x98x42 mm haben. Für 500W wird das vermutlich etwas knapp.

            • Das vom Ery hat 195x95x49 , mal schauen ob ich das da iwi untergebracht bekomme :-).
              Erst einmal muss der Drucker hier sein 😉 ,aus CZ sollte ja nicht allzulange dauern denke ich.
              Gruß
              Ingo

  • derChemnitzer

    Naja da wenn Jemand Kurzarbeit hat kann er sich ja an http://www.makervsvirus.org beteiligen oder die benötigten Teile drucken aber das schein hier nicht angekommen zu sein

    Schade das es keinen Artikel dazu mal gibt hier im Forum

    • Es wäre sehr nett, wenn Du vor dem Schreiben mal nachsehen würdest. 1. Im Forum hat jemand dazu was geschrieben. 2. Hab auch ich mich dazu geäußert und zwar äußerst skeptisch! Ich geh an der Stelle mit Joseph Prusa konform. Medizinprodukte sind nichts für Maker! Möchtest Du Deinen Kopf dafür hin halten? Dann bitte! Ich hoffe, Du hast eine ausreichende Haftpflichtversicherung! Ohne die Leute über damit verbundene Risiken aufzuklären ist diese Aktion gut gemeint aber in höchstem Maße grob fahrlässig! Wer zum Eigenbedarf einen Gesichtsschutz druckt hat da wenig zu befürchten aber „Schutzmasken“, Beatmungsgeräte… das geht so nicht! Wir sind nicht Lückenbüser für Systemversagen.

      Es wäre auch sehr nett, würdest Du das an angemessener Stelle (im Forum) und nicht unter diesen Beitrag schreiben.

  • Uwe, da bist Du offenbar ein schwerer Fall von Corona-Isolation: Filament bemalen. Oha. Ich frag mich grad: Vor oder nach dem Drucken bemalt? 🙂

  • Sieht eigentlich nicht doof aus, das Banggood Angebot mit 179,- ist auch konkurrenzfähig. Da liegen Welten zwischen dem und der alten Tarantel, das sieht aus wie’n Drucker.. die alte Tarantel war dagegen ne Katastrophe. Volcano, Titan und ebenes Bett klingt auch nicht schlecht, gesockelte Steppertreiber freut den Bastler auch.. Also jetzt mal unter uns gesagt: wenn das Basteln nicht wäre, wäre das durchaus ne Alternative zum Ender3. Fast schade, dass der so wenig Beachtung finden konnte.

    • Der Drucker ist eindeutig für Individualisten. Jeder baut sich seine Tarantel. Schon das Board ist dafür ausgelegt. Der Kühlkörper im Cyclops/Chimera-Format läd ein zu MultiMaterial. ABL, Filamentsensor… kein Problem. Tevo bietet mit der Tarantel ein solides Grundgerüst. Ist tatsächlich eine Überlegung wert, dem A10M von Geeetech zu zeigen wie das funktionieren kann. Einzig die schwachen 200W kann ich noch nicht abschließend bewerten.

  • In Zeiten von Corona und Kurzarbeit könnte ich da viele zusammenbauen…

    Hauptsache die Druckqualität ist gut und die Teile sind dauerhaft benutzbar.

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