Vevor Ultraschallreiniger für Resindrucke
Die Alternative zur Waschstation ist ein guter Ultraschallreiniger. Vor allem für wasser-waschbares Resin oder mit Spezialreiniger für alle Resins. Die gibt’s in Industriequalität von bekannten deutschen Marken oder eben auch günstig, wie der Vevor, den ich hier kurz vorstellen möchte – und erklären, wie ich ihn benutze.
Das Testgerät wurde mir auf meine Anfrage von Vevor kostenlos zum Test zugeschickt. Vevor fragte, ob ich nicht ein paar ihrer Produkte testen wolle und machte ein paar Vorschläge, die aber thematisch nicht hier ins Blog gepasst hätten bzw. wo ich nicht mal weiss, wozu man das nutzt. Ich hab dann vorgeschlagen, wir versuchen es mal mit dem Ultraschallreiniger (Amazon), der kleinen Vevor CNC 3018 (Amazon) und einem Vevor K40 Laser (Amazon). Die 3018 testet Mehrwiedu in Kürze, der K40 ist noch unterwegs.
Einleitung
Vor etwa 7 Jahren habe ich mir meinen Emag HC12 Ultraschallreiniger (Amazon) gekauft, links im Bild. Er funktioniert auch heute noch und dient mir als Vergleichsgrundlage zur Einschätzung des Vevor. Der HC12 ist Emags Einsteigermodell in die Industrie Serie, Kostenpunkt heute etwa 170,- Euro für eine Fassungsvermögen von sehr knappen 1,2l und 45KHz Schwingsystem mit 80W und 200W Heizleistung. Ja, er hat eine eingebaute Heizung, eine Eieruhr (schaltet nicht ab) und die Stärke des Ultraschalls lässt sich in 3 Stufen einstellen: 50%, 75% und 100%. Alle Bedienelemente analog und sehr mechanisch. Ein kleiner Korb und ein Deckel wurde mitgeliefert. Was mich immer gestört hat beim Emag: wenn man den Korb nutzt, kann man den Deckel nicht drauf legen.
Für das, was ich ihn damals wollte (selbstgemischte E-Liquids aufschütteln.. lacht nicht), ging der bisher prima. Zum Reinigen von Resindrucken war er meistens einfach zu klein. Brille, Besteck, Platinen und Schmuck (wenn ich welchen hätte) gehen natürlich auch damit. Und ich mache damit die Grundreinigung meiner Airbrushes, so alle halbes Jahr mal oder wenn man die Airbrush mal vergessen hat zu putzen und nun alles zusammengetrocknet ist.
Zuvor hatte ich ein kleines Brillenreinigungsgerät aus dem Discounter, das hielt aber nicht lang, war nicht sonderlich potent und nicht beheizt.
Der Vevor 3-Liter Ultraschallreiniger
Nachdem Vevor also schon gefragt hat, habe ich mich für den 3l Vevor entschieden. Er liegt mit 100,- Euro für ein Gerät in dieser „Industriequalität“ preislich sehr attraktiv. Er wird bei Amazon.de direkt von Vevor angeboten.
Er ist um einiges größer als der Emag, der mitgelieferte Korb hat die Abmessungen 23cm * 10cm * 7cm (LxBxH) – jetzt auch nicht unbedingt üppig, aber für Drucke mit den kleinen Photon, Mars & Co müsste es im Normalfall reichen. Noch größer wäre dann auch bei Vevor entschieden teurer. Ich drucke ja meistens Minis, da reicht mir das in der Regel aus. Zur Not kann man Resindrucke auch ohne Korb da rein schmeißen, mit Metall sollte man das nicht machen. Ich schalte ohne Korb aber dann die Heizung ab, die Wanne wird stellenweise extrem heiß – beim Emag übrigens auch.
Schön: ich kann den Korb nutzen und trotzdem den Deckel drauf machen. Weniger schön: mit Deckel drauf ist es lauter als ohne.
Das Gehäuse und die Wanne bestehen aus rostfreiem Stahl, die Wanne ist nicht abnehmbar und am Rand mit einer amtlichen Silikonfuge abgedichtet. Wasser so nah am Strom ist ja nicht unbedingt ideal, hier habe ich allerdings erst mal auch keine größeren Bedenken als beim Emag. Was ich auch beim Vevor sehr vermisse ist ein Ablasshahn, das wäre noch bequemer gewesen. Aber unter 100,- Euro muss man wohl Abstriche machen.
Kleiner Kritikpunkt: die spärliche Anleitung spricht davon, dass man die Wanne nicht höher als bis zur Max Markierung befüllen soll. Nur gibt es eine solche Markierung nicht. Es gibt auch keine Markierung für die Mindestfüllmenge, man darf so ein Brüllbad keinesfalls leer betreiben oder heizen.
Dann liegt da noch ein Tee-Ei bei, das man bei Bedarf da rein hängen kann, um sehr kleine Teile zu waschen. Ich hab’s ehrlich gesagt nie benutzt. Aber wie sagt man bei Haben vs. Brauchen?
Die Schallquelle wird mit 40KHz und 120W angegeben, verifizieren kann ich das nicht. Als Heizleistung nennt Vevor 100W, die Maximaltemperatur liegt bei 80°C, das dauert aber ne ganze Weile, bis das erreicht wird. Angezeigt werden Soll und Ist Temperatur, wobei die Messung nicht sonderlich genau ist.
Die Ultraschall-Stärke lässt sich beim Vevor nicht einstellen. Das Bedienfeld ist digital, die Folientasten reagieren angenehm, der Tastendruck wird allerdings von einem lauten etwas eigenartigen klingenden ‚Fieeeep!‘ quittiert. Da hätte mir ein anderer Ton besser gefallen. Der Timer ist einstellbar von 0 bis 30 Minuten in 1 Minuten Schritten. Bei Timerablauf wird Heizung und Schall ausgeschaltet, der Timer kehrt zurück zur letzten Einstellung.
Soweit so gut.
Anwendung wasserwaschbare Resins
Ich nutze zur Reinigung von Drucken mit wasserwaschbarem Resin normales Leitungswasser und das billigste Spüli, dass der Netto zu bieten hat, möglichst ohne hautschonende Zusätze. Notfalls auch flüssige Neutralseife, die ist aber teurer. Teuren Spezialreiniger für Ultraschallgeräte braucht es nicht.
Ich beheize das Waschwasser mit 35°C, das Aufheizen kann schon mal 5-10 Minuten dauern, und lasse die Drucke 3-4 Minuten da drin. Danach werden die Drucke noch in einer zweiten Schüssel mit warmen Wasser und einer weichen Zahnbürste geschrubbt. Das Wasser im Ultraschallreiniger benutze ich mehrmals und wird danach in einem alten Kanister gesammelt für den Sondermüll, es gehört nicht in die Kanalisation. Das Wasser aus dem zweiten Schritt halte ich für unbedenklich, aber da man da auch nicht viel von braucht, kommt auch das in den Kanister.
Anwendung Standard Resin
Wer will, kann die Ultraschall Methode auch mit normalem Resin nutzen, die Reinigungsleistung ist mit Spüli aber nicht unbedingt optimal. Das liegt nicht am Gerät, sondern eher an den Resins.
Besser funktionieren hier die Spezial-Resin-Reiniger aus dem 3D-Druck Zubehör, wie z.b. Monocure Resinaway (Amazon) oder der Reiniger von 3DJake. Ich war gerade mit dem Resinaway im Ultraschall extrem zufrieden, diese Spezial-Resin-Reiniger sind aber nicht billig und die Entsorgung ist auch schwierig.
Meine Einschätzung:
Ein vernünftiges Ultraschallgerät kann man für viele Reinigungsarbeiten nutzen, sowas in der Werkstatt zu haben ist nie ein Fehler. Und als solches macht der Vevor 3l Ultraschallreiniger einen sehr guten Eindruck, durchaus mit den Markengeräten aus Deutschland vergleichbar, zu weniger als der Hälfte der Kosten.
Über denn Sinn und Nutzen zur Reinigung von 3D-Drucken kann man sich streiten. Mit wasserwaschbaren Resins sehe ich es durchaus als gangbare Alternative. Aber der Haken bleibt: mit einer Wash&Cure Station bekommt man zum gleichen Preis eben auch noch eine Härtefunktion, die hat man hier nicht. Dafür kann man einen Ultraschallreiniger eben auch für andere Sachen sehr sinnvoll nutzen, nicht nur zum Resindrucke reinigen.
Den Vevor 3l finde ich gut.
(aber einen Ablasshahn hätte ich trotzdem gerne noch gehabt).
Werbung:
Vevors Ultraschallreiniger gibt’s aktuell zum Preis von 100,- Euro bei Amazon. Oder für 67,- bei Vevor direkt.
Das von mir favorisierte Modell mit Ablasshahn gibt es aktuell reduziert für 129,- direkt im Vevor Shop mit EU Lager
@Andi.
Danke für den Link.
Habe gerade die 6l Version für 105 EUR inkl. Versand bestellt.
Bin gespannt, ob das funktioniert mit Resin….
Wenn nicht kann ich darin nur meine goldenen Löffel reinigen 🙂
…und die Füße, wenns Not tut.
Du kannst auch mal Spüli in Leitungswasser mit dem Ultraschall auch bei normalen Resin testen.
Hallo.
Zu der Info mit dem Standard Resin reinigen….
Hat mal jemad probiert in so einem Gerät mit Isopropanol zu reinigen?
Gruß
Fred
Es geht, aber dabei bleibt ein ungutes Gefühl: Isopropanol ist extrem leicht entzündlich… und der Ultraschallreiniger hat ein Heizelement jetzt nicht unbedingt nach strengsten Auflagen, TÜV Prüfung oder CE.. Ich hab das für mich abgehakt. Aber: es gibt Resinreiniger z.b. bei 3DJake, die sind ungeährlich und funktionieren auch im Ultraschallreiniger
Im Netz sieht man hin und wieder mal Leute, die ein mit Iso gefülltes Gurkenglas in den mit Wasser befüllten Ultraschallreiniger stellen.. ob das sicherer ist?
Kein Hersteller setzt sich mit brennbaren Flüssigkeiten in die Nesseln. Nicht bestimmungsgemäße Verwendung… Also werden wir uns erstrecht nicht zu einer Aussage hinreißen lassen. Iso ist ohnehin nicht das übliche Mittel zur Reinigung von Resindrucken.
Mich verunsichert bei dieser ganzen Sache das Thema „ausleeren des Tankes“, so wie ich das verstehe muss ich zum ausleeren, das ganze Gerät kippen. das stelle ich mir sehr unpraktisch vor.
Wie ist da die Erfahrung
Genau so ist es.. Drum mein Geheul nach einem Ablasshahn, den es in der Preislage wohl nirgends gibt.
also wenn ich direkt auf der Vevor Homepage nachsehe, gibts die 6L Variante um den gleichen Preis …..
Die 6L sehe ich nicht unter 150,-.. Wenn Die da auch nur 110,- rum kostet würde ich dann auch klar die 6L nehmen, die hat den Abfluss. Vevor schein ein Lager in CZ zu haben, da kam bisher alles von Vevor an.
also ich seh auf der Vevor Seite das 6L gerät um 97 €
Ich poste mal keinen Link, weil ich nicht weiß ob das „erlaubt“ ist
Poste ruhig.. solang du kein Affiliate Code von Dir ran hängst, ist alles gut 🙂 Ich reisse in der Regel niemand den Schädel ab wegen Links.
Hier also der Link
https://www.vevor.de/ultraschall-reiniger-c_11064/6l-ultraschall-reiniger-ultraschall-reinigungsgeraet-ultrasonic-cleaner-basket-p_010174046966
Danke.. Ich seh schon, der Vevor Store ist in einigen Artikeln doch deutlich billiger.. Da muss ich mal mit Vevor reden, ob wir da nicht sinnvoller direkt zu denen linken anstatt zu Amazon.
Mein lieber Schollie, das die Chinesen offensichtlich zu stolz sind, vernünftige Übersetzer zu beschäftigen, ist ja wirklich peinlich:
-to reduce the risk of electrocution (gängiges Wort für Hinrichtung durch den „Stuhl“?)
– when the tank is not to fill the water
Wenn der Tank nicht das Wasser füllt. Aha.
Ganz davon abgesehen, ist das Gerät schon länger auf meiner Liste, ich finde es auch gut.
Danke für den Test!