Dremel Ideabuilder: Hartnäckige Verstopfung beheben

Beim Filamentwechsel über die von Dremel im Handbuch beschriebene Prozedur mit „Filament entladen“ kam es zur Verstopfung, neues Filament konnte nicht eingezogen werden, die Behebung erfordert die Zerlegung des „Druckkopfs“. So geht’s.

 

Als neuem Fertigdrucker-Besitzer behagt einem der Gedanke, mal schnell den Extruder zu „zerlegen“ bestimmt nicht sonderlich, ok zumindest mir ist es so gegangen, man hat ja ein Fertigdrucker gekauft, weil man eben nicht basteln wollte.

Sei’s drum, nun wird Dremel ja immer geschimpft, dass das nur ein abgespeckter Flashforge Dreamer sei, aber an Details wie „Extruder zerlegen“, sieht man doch recht deutlich, dass das nicht die ganze Wahrheit ist: Dremel hat sich auch da etwas überlegt und den „Druckkopf“ des Idea Builders so gestaltet, dass diese Prozedur, die ja doch häufiger mal notwendig werden könnte, zum absoluten Kinderspiel wird (vergleicht das mal mit dem Aufwand beim Dreamer):

Schritt 1:

Fahrt den Druckkopf in die Mitte und schaltet den Drucker ab. Dann zieht ihr den weißen Stecker ab. (Der ist verpolungssicher, passt also nachher eh nur wieder richtig drauf)

Kabel abziehen

Dieses Kabel abziehen, alle anderen Kabel lassen.

Schritt 2:

Mit einem kleinen Inbus diese 2 Schrauben an Vorderseite des Lüfters lösen. Einfach nur etwas rausdrehen, gar nicht ganz rausziehen, ihr merkt dann schon, wie hinten der Extruder locker wird, den könnt ihr dann einfach wegnehmen, Lüfter und Kühlköper und Schrauben bleiben wo sie sind.

dremel_extruder_demontieren02

Diese Schrauben lösen – gar ned ganz rausziehen, hinten lockert sich schon der Extruder

Schritt 3:

Jetzt habt ihr den Extruder in der Hand und könnt mal schauen, ob da was im Getriebe klemmt.

Den Extruder freigelegt

Den Extruder freigelegt

War bei mir nicht der Fall, die Verstopfung saß bei mir hier am Einlass zum Hotend:

Hier ist dicht

Hier ist dicht

Ich hatte glück und konnte den Propfen so rausziehen.  sonst hätten ich weiter zerlegen müssen. Kommt bestimmt auch mal noch, dann erweitere ich den Post.

Schritt 4:

Nun in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammenbauen, Druckbett nivellieren nicht vergessen. Das wars schon. Total easy, absolut kein Beinbruch

Das eigentliche Problem ist die Art und Weise, wir wir altes Filament entladen, folgt man den Hinweisen der Anleitung dann ziehen wir geschmolzenes PLA rückwärts aus dem Extruder, was wie hier geschehen auch mal daneben gehen kann.

Vermutlich auch deshalb gibt Dremel auf der Homepage den Hinweis in den FAQ auf eine alternative Vorgangsweise zum Filamentwechsel: nicht Entladen, sondern das Filament oben nahe am Extruder abschneiden und dann mit der Filament > Laden Funktion das alte Filament unten rauslaufen lassen und dann oben das neue Filament hinterher schieben. Auf diese Weise ziehen wir nichts rückwärts.

7 Kommentare

  • Leider bekomme ich den letzten Pfropfen nicht mehr raus. Es geht nichts mehr. Kann mir jemand sagen/helfen, wie man den 3d45 weiterzerlegen kann?

  • Vielen Dank für die Anleitung. Ist ja wirklich sehr einfach! Echt clever aufgebaut der Drucker. Das einzige wo man vorsichtig sein muss, ist beim Entfernen des Steckers am Motor (am besten mit einer kleinen Spitzzange links und rechts gleichzeitig umfassen), da der Stecker nicht für häufigeres entfernen geschaffen ist und nicht doch irgendwann etwas abbricht.
    Werde mir demnächst mal eine platierte Druckdüse bestellen (siehe yt dremel idea builder hack) und versuchen den Temperatursensor mittels Widerstand zu überlisten, dass man mit höherer Temperatur auch andere Materialien drucken kann. Dann wäre der Drucker perfekt.

  • Benjamin Lakeit

    Bei mir funktioniert es seit Monaten so, dass ich vor dem Herausziehen des Filaments (bei heißer Düse) das Filament kurz einpresse (quasi manuell extrudiere) und dann ganz schnell herausziehe. Ab und an hilft dann noch die Cold Pull Methode, um evtl. Brandrückstände etc. in der Düse zu beseitigen. Wobei mir zugute kommt, dass ich vor einiger Zeit eine Rolle 230° Nylon von Taulmann erworben habe, damit funktioniert der Cold Pull (Aufheizen der Düse auf 210-230° C, Nylon manuell extrudieren, Düse auf ca. 120° abkühlen lassen, dann das Nylon kräftig herausziehen) einwandfrei. Wobei ich jedes Mal Angst um die Mechanik habe ;-).

  • Wie bekommt man die Düse raus und wieder frei?

  • DAAANKE für deine Pionierarbeit. Hab gerade dasselbe vor mir!!

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