Creality CR10S Pro (V1) Tagebuch
Grad noch kurz vor Torschluss (die neue Version V2 des beliebten Creality Druckers wird in China schon ausgeliefert), werfe ich noch schnell einen Blick auf die nun alte Version des CR10S Pro. Testende & Fazit
Crealitys CR10S Pro ist kein Schnäppchen, in unserer inoffiziellen Vergleichsreihe „besser ausgestatteter“ Drucker mit 300x300mm ist er mit einem Normalpreis um 550,- Euro der teuerste. In die selbe Liga setze ich den Sidewinder X1 (ca. 350,- Euro) und den Nachbau von Alfawise, den Alfawise U20 Pro (um 440,- Euro).
Der größte Unterschied zwischen der V1 und der V2 ist dann übrigens der Wechsel des ABL Sensor, während die hier getestete Version des CR10S Pro noch einen kapazitiven Sensor benutzt, setzt Creality nun in der V2 (und auch bei anderen Druckermodellen zunehmend) auf den BL-Touch. Dazu kommt ein etwas weniger „eigenwilliges“ Menü.
Aber, was den „alten“ CR10S Pro vielleicht nochmal interessant macht, ist, daß Tomtop ihn in dieser Version wie hier getestet zu einem Schnäppchenpreis aus dem DE-Lager abverkauft, Tomtop verlangt nur noch 429,- Euro für diesen Drucker.
Was bekommt man für sein sauer verdientes Geld?
- 300x300x400mm Druckvolumen,
- auf 2020 & 2040 V-Slot Aluprofil Basis,
- Alu Heizbett, 24V mit Wechselplatte (Buildtak-ähnliche Druckfolie auf Alu)
- Bowden-System
- Original Bondtech DualDriveGear Feeder, wobei nur die „Zahnräder“ von Bondtech sind, der Aufbau ist komplett anders, z.b. auch nicht untersetzt.
- Original Capricorn XT „blauer Wunderschlauch“ Bowden mit 1,90mm Innendurchmesser (+1 Ersatzschlauch)
- proprietäres Hotend im typischen Creality Style, Hotend und Düse sind mit den üblichen Creality Teilen aber nicht kompatibel.
- ABL (kapazitiv, 5×5 Mesh) und manuelles Leveln beides vorhanden
- Filamentende-Sensor und funktionsfähiges „Powerloss Resume“
- Farbtouchscreen (mit DWIN T5)
- „Musikwiedergabe“ über eingebauten Laut-Tröter (was hat Creality da wieder nur geritten..)
- Elektronik komplett im Fuss, auch hier wurde nicht mit mit Material gegeizt.
- bei mir war eine Board Revision 2.4 eingebaut, AtMega 2560, die über verblüffend leise Stepper Treiber verfügt.
- Original Meanwell Markennetzteil in 24V, 500W
- Doppelter Z-Antrieb, nicht synchronisiert, keine Z-Endstops, das muss der ABL Sensor leisten.
Im Lieferumfang ferner:
- Micro-SD Karte & Kartenleser
- mit PDF Doku & Aufbau Video
- Creality Slicer – den lasse ich gerne jemand anderen testen..
- 3 vorgeslicete Testdrucke, diverse STL
- Treiber für die serielle Schnittstelle, 2 verschiedene. Welcher der Richtige ist, darf man sich aussuchen.
- alles in Allem lässt der Umfang der mitgelieferten Materialien etwas zu wünschen übrig. Das hammer (auch bei Creality) schon besser gesehen.
- Alles notwendige Werkzeug für den Aufbau & Betrieb
- kleiner Seitenschneider
- „Düsennadel“ – anderswo nennt man das Akupunkturnadel, zur einmaligen Düsenreinigung
- eine nutzlose Spachtel
- Ersatz Capricorn Schlauch, Schlauchkupplung & Ersatzdüse
- Stromkabel und ein blaues Mini-USB Kabel
- 200g Filamentprobe
Da ist also alles drin und alles bei, was man zum Losdrucken benötigt.
Der Aufbau:
Einfacher geht es eigentlich nicht mehr: die 2 Rahmenteile mit 2×2 M5x25 Bolzen verschrauben, 3 Kabel anstecken. Fertig. In 15 Minuten ist das auch von einem Anfänger problemlos machbar.
Ok, in der Theorie, in der Praxis hats bei mir wieder mal etwas geklemmt: zum einen war der Z-Rahmen ein bissl verzogen, liess sich aber nach Lösen der oberen Schrauben zurecht biegen und die Gerätefüße waren unterschiedlich hoch. Naja, Schwamm drüber.
Dann bitte anschließend die Excenter Hülsen kontrollieren. Der CR10S Pro hat an 3 Stellen Excenter:
Der Schlitten, auf dem das Hotend sitzt,
… dann rechts der Schlitten der in der Z-Achse verfährt
.. und schließlich unten am Bett.
Vor Inbetriebnahme bitte alle Exzenter so einstellen, dass nix wackelt – aber auch nicht zu fest anziehen, sonst ruckelts dann. Also die Exzenter grad so fest ziehen, dass es gerade nicht mehr wackelt.
Der Rahmen
Standardkost. 2020 & 2040 Aluprofile mit V-Slot. Also das, was Creality groß gemacht hat. Das kann Creality. Im Gerätefuß auch nochmal zusätzlich verstärkt (Bild ist weiter unten im Abschnitt Elektronik). Alle Teile des CR10S Pro machen einen sehr guten, wertigen und ausreichend stabilen Eindruck. Von einer Materialschlacht eines Ortur 4 sind wir aber weit entfernt. Trotzdem gibt es beim Creality keinen großen Anlass zu Kritik.
Milde Kritik gibts dafür am Konzept Doppel-Z ohne Synchronisierung und mit ohne Endstops. Ist nicht meins, bin da aber wohl die Ausnahme. Die Folge davon ist: man muss stets und regelmäßig selber dafür sorgen, dass der X-Balken halbwegs gerade ist. Ganz wichtig ist das vor der Erstinbetriebnahme, das etwas kryptische Handbuch weist zum Glück darauf hin. Richtig macht das glaub nur Anycubic: Doppel-Z mit zwei Z-Endstops.
Die Spindeln stecken unten in einer starren Kupplung und oben hammer das bekannte Wischiwaschi-Wackel-Lager: weder Fest- noch Loslager, nicht Fleisch nicht Fisch, mir bleibt der tiefere Sinn dieser Lösung verborgen. Aber Probleme machts anscheinend auch keine.
Die Elektronik
Das Meanwell Markennetzteil RSP 500-24, also 24V 500W, ist zum einen schon mal kräftiger als zwingend nötig und qualitativ ein deutlicher Vorteil und mit Sicherheit einen Aufpreis wert. Leise ist es allerdings auch nicht. Wenn ich mir aktuell grad die Ausfallmeldungen im Forum der Konkurrenz so anschaue, hat Creality da definitiv auf das richtige Pferd gesetzt.
Kabel sind weitgehend sauber verlegt, Querschnitte angemessen, gecrimpte Kabelschuhe, ordentliche Klemmen. Zugentlastungen an der Durchführung des Flachkabels, das passt schon soweit
Dem Bett hat Creality ein SolidStateRelay spendiert auch wenns eigentlich verzichtbar wäre und dieses gleich noch auf nen dicken Kühlkörper gesetzt – Creality lässt im Pro wohl lieber nichts anbrennen.
Ich weiss nicht, welche Steppertreiber Creality im CR10S Pro, genauer gesagt hier in Revision 2.4 des Creality Mainboards verwendet, aber die sind auch nicht lauter als die des Sidewinder. Zwar Creality typisch wieder fest verlötet, aber ich seh erst mal keinen Grund, die zu wechseln.
Bei den lärmenden Lüftern im CR10S Pro schiele ich dann allerdings doch wieder etwas neidisch zum Sidewinder.. Das ist der erste echte Kritikpunkt, den ich habe: zu laute Lüfter im CR10S Pro.
Das Heizbett
Mein Kritikpunkt am Sidewinder X1 war ja nunmal primär das Heizbett, eine 240V Silikonheizmatte einfach nur unter eine Ultrabase zu kleben war jetzt am Ende dann doch nicht der Weisheit letzter Schluss. Die kalten Ecken des Sidewinder Betts sind nicht unproblematisch.
Das macht Creality meiner Meinung dann doch besser: auf ein normales 24V Alu-Heizbett mit 3mm Stärke setzt Creality nochmal eine zusätzliche 3mm Aluplatte oben auf, die dann zum Abschluss nochmal mit einer Buildtak-ähnlichen Folie beklebt wurde. Von „Gußalu“ und „feingefräst“ würde ich hier allerdings nicht reden wollen, das ist halt ne olle Aluplatte.
2 mal Alu also, mit Druckfolie – das ist vermutlich auch wieder dem Bett-Level-Sensor geschuldet, ABL schränkt die Auswahl der Druckbetten in der Regel ein. Diese Lösung wird vermutlich nicht jedem Gefallen, aber es funktioniert. Eine flexible Platte wäre schöner gewesen. Die unverlierbar angebrachten Klammern sind aber ein netter Touch – das wirkt gleich professioneller als so olle Aktenklammern.
Geschwindigkeitsrekorde stellt das Creality Heizbett auch keine auf, aber die Wärmeverteilung ist in Ordnung.
Mechanisch setzt Creality das Bett mit zwei 2020 Aluprofilen auf eine sehr breite Basis, das kommt der Stabilität zu Gute. Riemenspanner gibts auf Y allerdings keinen, auch eine ordentlich gezahnte Riemenscheibe sucht man vergeblich.
Das Hotend
Sehr unfein empfinde ich, dass Creality beim CR10S Pro (und beim etwas glücklosen CRX) auf die glorreiche Idee kam, auf ein Sondergewinde für die Düsen zu setzen. Wenig überraschend sind Düsen für den CR10S Pro nicht so leicht und auch nicht so billig zu finden. Im Vergleich zu den „üblichen“ Crealitys hat sich auch der Kühlkörper geändert.
Ob das nötig war?
Geblieben ist das 4.1 Bore Hotend und damit Bowdenschlauch bis in die Düse. Trotz Capricorn Schlauch heisst das: oberhalb von 240°C Düsentemperatur leidet der Bowdenschlauch dann merklich. Vorsicht an die Halter von Vögeln, die reagieren angeblich sehr ungut auf die Ausdünstungen zu heisser PTFE Schläuche.
Schön ist die massive Halterung des Bettsensors und die mitgelieferte Socke. Auch scheint Creality hier anderer Schlauchkupplungen zu benutzen als bei CR10S & Ender3/5. Ob damit die Verstopfungsprobleme durch den rutschenden Bowden gelöst sind?
Und nebenbei bemerkt: die Wärmebrücken-Schrauben sind weg. Na endlich!
Lüfter sind Creality typische billig Rödelqualität, die werden nicht lang bleiben, der 40x40x10, 24V Axial Hotendlüfter geht noch, aber der 40×20 Radial 24V Bauteilkühler hats glaub schon hinter sich.
Bedienung
Ich hatte es ja Eingangs schon angedeutet: da beim Touchdisplay ist Creality dann wieder mal der Gaul durchgegangen: eine gtiselig scheppernde Begrüßungsmelodie beim Einschalten? Hochauflösend, vollfarbig, teils animiert und mit Klanguntermalung aber ohne Tiefgang? Keinerlei tiefergehende Settings: keine Beschleunigung, kein Ruck, keine Steps, kein gar nix.
Kommt Leuts, Ihr vermarktet das als „Pro“ Drucker, nicht Kindergarten. Was soll der Quatsch? Der Ender3 hat das „professionellere“ Menü.
Letztendlich ist es nutzbar, den Krachmacher kann man abklemmen, aber es gibt bessere und vor allem tiefere Menüs. Für das Tuning und die Feineinstellung kommt man aber um eine PC Anbindung nicht rum.
Ich denk mal Creality hats auch eingesehen, beim CR10S Pro V2 wurde das überarbeitet.
Mein ständiger Kritikpunkt: ABL
Was mich wirklich wundert, ich hab bisher mit dem ABL des CR10S Pro noch(?) keine Probleme. Ich hatte echt schon gar keine Lust, den Drucker überhaupt auszuprobieren und wollte ihn erst gar nicht haben – auch weil die Häufigkeit, wie im Forum von Problemen darüber berichtet wird, nichts gutes Erwarten lies.
Aber:
Das hier beim CR10S Pro funktionierte bis jetzt recht zuverlässig. Ok, waren bisher nur 4 kurze Drucke und paar „Trockenübungen“. Aber immerhin. Der Sensor war aus der Box raus raus schonmal korrekt einjustiert – Creality war auch so schlau und hat die zu blinder Verstellwut einladende Justierschraube sicherheitshalber mal verklebt.
Ich warte stündlich darauf, dass er Mist baut, aber noch tut er seinen Dienst.
Was ich aber gleich schonmal sagen möchte ist: das Prozedere, wie der CR10S Pro zu levellen ist, ist nicht intuitiv und vor allem in der gedruckten beiliegenden Anleitung unzureichend und dazu noch bissl fehlerhaft beschrieben. Da muss sich Creality nicht wundern, wenn die Anwender hier an ihre Grenzen stoßen! Eine bessere Anleitung findet sich hier von Tinymachines: https://www.youtube.com/watch?v=hitJUx3eKW8
Firmware & USB
In meinem Fall war der FTDI Treiber der Richtige. Liegt auf der SD-Karte. 115000 Baud. Einrichtung in Repetier-Server auf RasPi3 völlig problemlos.
Das Marlin auf dem CR10S Pro ist wie mans von Creality kennt eher asbach uralt. Mich stört das nicht. Ich brauch den Schnickschnack einer 1.1.9 nicht wirklich.
Der Drucker meldet sich auf M115 wie folgt:
21:21:39.674: FIRMWARE_NAME:Marlin Ver 1.60.9 (Creality3D) SOURCE_CODE_URL:https://github.com/MarlinFirmware/Marlin PROTOCOL_VERSION:1.0 MACHINE_TYPE:www.cxsw3d.com EXTRUDER_COUNT:1 UUID:cede2a2f-41a2-4748-9b12-c55c62f367ff
21:21:39.674: Cap:EEPROM:1
21:21:39.675: Cap:AUTOREPORT_TEMP:1
21:21:39.675: Cap:PROGRESS:0
21:21:39.675: Cap:PRINT_JOB:1
21:21:39.675: Cap:AUTOLEVEL:1
21:21:39.675: Cap:Z_PROBE:1
21:21:39.676: Cap:LEVELING_DATA:1
21:21:39.676: Cap:SOFTWARE_POWER:0
21:21:39.676: Cap:TOGGLE_LIGHTS:0
21:21:39.676: Cap:CASE_LIGHT_BRIGHTNESS:0
21:21:39.676: Cap:EMERGENCY_PARSER:0
Die Standardeinstellung (M503):
21:26:11.346: echo: G21 ; Units in mm
21:26:11.347: echo: M149 C ; Units in Celsius
21:26:11.347: echo:Filament settings: Disabled
21:26:11.347: echo: M200 D1.75
21:26:11.347: echo: M200 D0
21:26:11.347: echo:Steps per unit:
21:26:11.348: echo: M92 X80.00 Y80.00 Z400.00 E140.00
21:26:11.348: echo:Maximum feedrates (units/s):
21:26:11.348: echo: M203 X300.00 Y300.00 Z5.00 E25.00
21:26:11.348: echo:Maximum Acceleration (units/s2):
21:26:11.349: echo: M201 X500 Y500 Z100 E5000
21:26:11.349: echo:Acceleration (units/s2): P<print_accel> R<retract_accel> T<travel_accel>
21:26:11.349: echo: M204 P500.00 R500.00 T1000.00
21:26:11.390: echo:Advanced: S<min_feedrate> T<min_travel_feedrate> B<min_segment_time_ms> X<max_xy_jerk> Z<max_z_jerk> E<max_e_jerk>
21:26:11.390: echo: M205 S0.00 T0.00 B20000 X10.00 Y10.00 Z0.40 E5.00
21:26:11.390: echo:Home offset:
21:26:11.390: echo: M206 X0.00 Y0.00 Z0.00
21:26:11.390: echo:Auto Bed Leveling:
21:26:11.391: echo: M420 S1 Z0.00
21:26:11.391: echo:PID settings:
21:26:11.391: echo: M301 P20.84 I1.96 D55.47
21:26:11.391: echo:Z-Probe Offset (mm):
21:26:11.391: echo: M851 Z-0.40
Die PID Werte des Hotends passen recht gut, Anfänger können aufatmen. Das Bett, wie bei SSRs üblich, ist im BangBang Modus, dort gibts keine PID.
Speichern der Settings über M500 ist problemlos möglich.
In letzter Zeit lese ich im Forum immer wieder von Problemen beim Druck über Octoprint. Nun nutze ich allerdings Repetier-Server und hab damit keine Probleme – auch der CR10S Pro druckt über Repetier-Server problemlos. Was unter Octo passiert, kann ich nicht sagen. Was ich aber bemängeln möchte, ist daß man beim Druck über USB am Display des Druckers keinerlei Einflussmöglichkeit mehr hat – auch auf die Live-Z Offset Korrektur nicht. Das schmerzt etwas und kenne ich von anderen Druckern besser.
Ersteindruck:
Der Mehrpreis des CR10S Pro scheint soweit durchaus seine Berechtigung zu haben. Wo bei Artillery der Rotstift Opfer fordert (Qualität des Titan Clones oder das Netzteil z.b.) fährt Creality echte Marken auf: Meanwell, Capricorn, Bondtech. Das kostet eben extra. Ist aber vielleicht auf lange Sicht unterm Strich sinnvoll angelegtes Geld.
Wo der Sidewinder aber sowas von die Nase vorne hat ist die Geräuschkulisse. Dabei sind es gar nicht mal die Stepper, die sind in meinem CR10S Pro auch nicht laut, sondern die Lüftern, der Sidewinder X1 ist Bürotauglich, der CR10S Pro ist es nicht. Der CR10S Pro gehört halt einfach zur alten röhrenden Zunft, wer den leise machen will, der muss basteln.
Unfein von Creality finde ich, dass hier keine Standarddüsen passen. Das war so notwendig, wie ein Kropf, da ein anderes Gewinde ins Hotend zu schneiden.
Das Heizbett des Creality hat dafür die Nase deutlich vorne. Gut, wer überwiegend PLA und TPU druckt, den wirds nicht stören.
Die Direkt vs. Bowden Diskussion ist im Grunde so sinnvoll wie die Diskussion CoreXY vs. I3.. oder Amiga vs. Atari ST. Ein guter Bowdenextruder druckt besser als ein Titanclone mit gebrochenem Idlerarm und verschnittenen PTFE Inliner im tröpfelnden Volcano. Aktuell schreit der Markt nach Direktextrudern, aber ein gut gemachter Bowden druckt halt auch nicht zwangsweise schlechter. Ich gebs ja zu, aktuell bin ich auch mehr auf Direkt fixiert, aber meine besten und zuverlässigsten Drucker sind Bowdendrucker.
Angesichts der quasi Preisreduzierung fällt für mich der Alfawise U20 Pro nun aus dem Raster. Dessen Highlight war das hübsche Display und eben die Tatsache, dass er 100,- Euro billiger war. Wenn ich einen CR10S Pro für 429,- bekommen kann, bleibt nimmer viel, dass für den Alfawise spricht.
Aber die Frage: CR10S Pro oder Sidewinder, das wird nicht leicht. Gut, wer „leise muss er sein“ ganz oben auf der Prioritätenliste, dem würde ich gleich schon mal den Sidewinder ans Herz legen wollen, auch wenn ich aktuell Bedenken habe, was die Qualitätssicherung bei Artillery angeht.
Das war Tag 1.. Ich geh jetzt mal weiter testen mit dem CR10S Pro..
.. aber hier mal ein erster Testdruck von der SD-Karte (vorgesliced):
Tag 2: Mehr Drucke..
zu viel bin ich gestern nicht gekommen, zwischen der (leider etwas glücklosen Schnäppchenjagd zum 11.11.) und der Invasion blaubekittelter Lebensformen, welche angesichts meiner Eigenbau-Stromversorgung des Druckerkellers zunächst in ein Phase aufgeregten „mit den Armen wedelns“ verfielen – aber letztlich die geniale Einfachheit meiner Lösung glaub nicht so recht verstanden hatten. Ich nehms ihnen nicht krumm, das Genie wird oft verkannt. Jedenfalls herrschte dann plötzlich eine emsige Geschäftigkeit, die man so von dieser Spezies gar nicht kennt, so dass ich mich dann lieber etwas zurückgezogen habe: wenn was nach echter Arbeit ausschaut, schau ich das ich Land gewinne.
Das, was der CR10S Pro bisher gedruckt hat, hat er mit einer hervorragenden Qualität gedruckt. Vielleicht ein bissl langsam der Gute, ich denke, den kann ich noch etwas „beschleunigen“. Aber qualitativ alle Achtung!
Druckbetthaftung
Die Haftung auf dem original Creality Druckbett lässt sich am Besten mit dem Wort „brutal“ umschreiben. Ohne mein Malermesser Nr.4 wäre ich bei den Testknochen echt aufgeschmissen gewesen. Hier ist eine flexible Druckplatte dringend angeraten.
Diese extreme Haftwirkung hat übrigens zur Folge, dass man Powerloss Resume, also das Fortsetzen eines angefangen Drucks nach einem Stromausfall oder absichtlicher Pause, auch tatsächlich benutzen kann. Beworben werden heute fast alle Drucker mit dieser Funktion, richtig funktionieren tut sie eher selten.
Wandernder Offset
Irgendwie hat sich von gestern zu heute dann noch was am Z-Offset geändert. Während ich gestern den ganzen Tag nach der Levelprozedur gemäß der etwas spärlichen Anleitung bei einem Z-Offset von M851 Z-0.4 unterwegs war, musste ich heute – ich gestehe, ich habs im Terminal gemacht – auf M851 Z-0.2 korrigieren. Erhalte so aber wieder nahezu perfekte erste Schichten. Gut, kleben immer noch bombenfest.
Inkontinenz beim Mesh Leveling
Ferner missfiel mir die Tatsache, dass während des G29 Mesh Levelings im Startscript lustig Filament aus der Düse tropft und so ein hübsches 25 Punktemuster auf dem Druckbett hinterlässt. Gut, das kennt man schon von anderen Druckern, die Abhilfe ist: gar nicht erst voll aufheizen, sondern erst mal nur bis 170°C an der Düse.
In Erinnerung an einen Beitrag, den ich hier im Forum gelesen hatte, habe ich dann gleichzeitig noch die Heizung während des G29 ausgeschalten. Leider fällt mir nimmer ein, wer der Tippgeber war – Danke auf jeden Fall 🙂
In Scriptform für S3D schaut das nun so aus
M140 S50 M190 S50 M104 S170; Set Extruder to 170°C M109 S170; wait for extruder temp G28 ; home all axes M104 S0 ; turn off extruder M140 S0 ; turn off bed G29 ; auto-bed level G1 Z5 F3000 ; lift G1 X5 Y10 F1500 ; move to prime M140 S[bed0_temperature] ; set bed temp M190 S[bed0_temperature] ; wait for bed temp M104 S[extruder0_temperature] ; set extruder temp M109 S[extruder0_temperature] ; wait for extruder temp G1 Z0.2 F3000 ; get ready to prime G92 E0 ; reset extrusion distance G1 Y80 E10 F600 ; prime nozzle G1 Y100 F5000 ; quick wipe
Achtung Cura Nutzer – bei Euch heißen die Variablen anders:
M140 S{material_bed_temperature_layer_0} ; set bed temp M190 S{material_bed_temperature_layer_0} ; wait for bed temp M104 S{material_print_temperature_layer_0} ; set extruder temp M109 S{material_print_temperature_layer_0} ; wait for extruder temp
So, das war also Tag 2, schauen wir mal, was Tag 3 so schönes bringt..
Tag 3: mehr Drucke..
Ok, das war jetzt heute nicht so spannend, ein bissl hatte ich mit Stringing zu kämpfen, aber mit 4,5mm @ 25mm/s schaut der Stringing Tower jetzt eigentlich sehr gut aus.
Der Testwürfel gibt auch kein Anlass zu Kritik.
Peters Test-Bowl attestiert ausreichende Kühlwirkung des Bauteilkühlers, auch wenn er zuviel Krach macht. Der Pfeil zeigt die Blasrichtung des einseitigen Kühlers an. Die Bauteilkühlung werde ich also unverändert im Original belassen, solang das so gut ausschaut, lohnt es nicht, da dran zu Basteln.
Kurz: Tag 3 – alles Bestens.
Tag (weiss nimmer?)
Oben im Bild haben wir zum einen eine 23cm Brücke, einfach nur mal zum Gucken, was passiert. Und dann mal ein paar PETG Drucke in Amazon Basicfil PETG Silber. Ich machs kurz: auch PETG wird ordentlich gedruckt, ein bissl zuviel Materialfluss, aber das ist ja ne Einstellungssache. Gut auch die Haftung des PETG auf dem Druckbett, +0,05mm Z-Offset habe ich allerdings dazu gegeben, um die Betthaftung etwas zu verringern. Stringing ist kein Problem. Macht den Bauteilkühler nicht zu hoch, sonst kann die Layer-auf-Layer Haftung leiden. Die Teile hier wurden ohne Bauteillüftung gedruckt.
Auch mit TPU kommt der CR10S Pro ganz gut klar. Das Benchy da unten ist jetzt recht stringy, aber er hat das mit 30mm/s ohne zu verklemmen gedruckt. Da kann man vielleicht noch bissl was Reissen mit den Settings, aber ich bin schonmal insofern zufrieden, daß er das TPU soweit in Griff hat. Der DualGear Feeder ist mir recht sympathisch muss ich sagen. Die Fäden da kriegt man auch noch Weg (Feuerzeug z.b.)
Weil wir grad dabei sind, versuchen wir dann auch mal ABS. Ohne alles, 240°C / 100°C. Die 100°C auf dem Bett erreicht er in ca. 12 Minuten. Nicht schlecht für seine Größe. Aber egal wie das nun ausgeht: ABS und ASA sind auf offenen Druckern nie gut zu drucken, egal was der Hersteller in die Werbung schreibt.
Und hier die Auflösung:
ABS macht mit dem CR10S Pro keinen Spass, meine flachen Test Knochen, wurden nach großzügiger Verwendung von Dimafix sauber gedruckt. Auf der nackten Folie des CR10S Pro hielt gar nix.
Ich liebe Dimafix für alles, was mit extrem heissen Betten gedruckt wird – unter 80°C funktioniert es dagegen Null, je heisser, umso doller klebt Dimafix
Die stehend gedruckten Testknochen hatten ab einer Höhe von 2cm etwa eine so schlechte Schicht-auf-Schicht Haftung, dass die mir beim Abnehmen alle zerbröselt sind. Ich muss dazu schreiben, dass die Raumtemperatur aktuell recht kalt ist, ich komm im Druckerkeller mit Mühe auf 16°C im Moment.
ASA wird das selbe in Grün, da spare ich mir das Testen jetzt mal.
Fazit:
Ich muss leider den CR10S Pro jetzt zur Seite stellen. Nicht, weil ich ihn nicht mag, sondern weil sich hier die noch zu testenden Drucker stapeln. Ich hätte am Wochenende schon den nächsten Drucker testen sollen – mehr wie 7 Tage bleibt mir aktuell nicht für nen Drucker.
Ich bin sehr angenehm überrascht vom CR10S Pro. Der hat die letzten 10 Tage jetzt einfach nur abgeliefert, ohne Mucken, ohne Probleme, ja nichtmal das ABL hat Zicken gemacht.
Wenn wirs überspitzt formulieren wollen, dann ist der CR10S Pro das „Gegenteil“ vom Sidewinder X1. Der X1 ist leise, schnell und günstig im Preis aber auch bissl „bastelanfälig“. Der CR10S Pro dagegen ist erst mal teuer, seine Lüfter machen viel zuviel Krach und er ist in den Standardeinstellungen eher behäbig. Aber der hier getestete CR10S Pro ist top zuverlässig: auspacken, das komische Leveling Prozedere begreifen und danach druckt der wie eine Eins.
Ich bin top zufrieden mit und kann den CR10S Pro nur empfehlen, für mich scheint das ein grundsolider und sehr zuverlässiger Drucker zu sein. Daumen hoch.
Werbung:
Den CR10S Pro, wie hier getestet, gibts es bei zum meiner Meinung Schnäppchenpreis von nur 429,- Euro.
Hallo Carsten,
aber dann druckst Du ja über den Prime drüber?
Hallo
Ich bin neu auf der Seite und entschuldigt mich schon mal für die Umstände.
Ich besitze Zeit 1 Woche den cr 10s pro und hab Problem mit dem gcode für cura 4.5 der druckt immer was anderes und suche nach den richtige Einstellungen
Hat mir jemand vielleicht den gcode für cura für den cr 10s pro bitte.
Mfg
Da silva mota
Hallo,
das Leveling Script von Stephan funktioniert, nur G1 X5 Y10 F1500 ; move to prime scheint nicht zu gehen. Er primet in die Mitte des Bettes, also von der Homeposition ein Stück zurück und dann bis zur Mitte und nicht Z5 Y10 wie es sein sollte. Slicer ist Cura.
Ich habs in Cura nicht versucht, muss da eventuell noch explizit ein G90 davor?
Dank für die schnelle Antwort Stefan.
Wenn ich das Orginal-Startscript von Cura für den CR10S Pro verwende klappt das. Seltsamerweise fehlt da G29. Füge ich das ein, dann gibt es das vorher angeführte Problem auch. Entferne ich G29, dann wird wieder von links unten aus derFilamentstrich gezogen.
Wo sollte denn G90 eingefügt werden? Nach G29? Ich bin ja nun nicht gerade der G-Code Spezialist.
Das G90 kannst auch direkt in die erste Zeile des Startcodes schreiben, oder in die Zeile direkt nach G29.
(G29 erstellt ein neues Mesh, fährt also alle Messpunkte nochmal an, das muss man nicht bei jedem Druckstart machen, statt dessen kann man auch ein M420 S1 nehmen und damit ein bereits existierendes Mesh aus dem Speicher laden, bzw. wenn die Firmware so kompiliert wurde, dass G28 das Mesh nicht deaktiviert, braucht es eventuell weder G29 noch M420.)
Danke Stephan,
werde das mal Testen bei Cura und den Code für S3D auch.
Das Druckbett ist ja wohl die Höhe. Man bekommt das Druckteil nicht mehr runter, nur durch Platte erhitzen. Danch kann man es aber wegwerfen. Man kann’s auch übertreiben.
Machte das Druckbett vom CR10S drauf, die Glasplatte mit Beschichtung. Was besseres hatte ich noch nicht.
Ist ein wenig kleiner als das vom CR10S Pro.
Ist die Platte kalt, ist kann ich das Druckteil einfach wegschieben.
Leider schein bei meinem CR10S Pro die Plattenmitte zu tief zu sein, wie üblich halt. Hatte mir da besseres erhofft.
So, testete es jetzt mit Cura und S3D Der Druckkopf wird auch mit G90 in diie Mitte gefahren und Legt dann seine Filamentspur ab. In S3D das gleiche. Die Firmware des CR10S Pro 1.7.1.
Irgendwie wird das zwangsweise getan wenn man G29 drinne hat.
Cura StartCode:
M140 S50
M190 S50
M104 S170; Set Extruder to 170°C
M109 S170; wait for extruder temp
G28 ; home all axes
M104 S0 ; turn off extruder
M140 S0 ; turn off bed
G29 ; auto-bed level
G90
G1 Z5 F3000 ; lift
G1 X5 Y10 F1500 ; move to prime
M140 S{material_bed_temperature_layer_0} ; set bed temp
M190 S{material_bed_temperature_layer_0} ; wait for bed temp
M104 S{material_print_temperature_layer_0} ; set extruder temp
M109 S{material_print_temperature_layer_0} ; wait for extruder temp
G1 Z0.2 F3000 ; get ready to prime
G92 E0 ; reset extrusion distance
G1 Y80 E10 F600 ; prime nozzle
G1 Y100 F5000 ; quick wipe
Reden wir vielleicht von unterschiedlichen Dingen? Die meisten Drucker mit ABL Sensor fahren beim Homing in die Mitte, ist eine Marlin Funktion und nennt sich „Z Safe Homing ( https://marlinfw.org/docs/configuration/configuration.html#z-safe-homing )
Ok, ja. Aber Nach diesem Z Safe Homing macht er das Prime nicht wie im Script links unten X5 Y10 sondern vom Z Homing ein Stück Y 100mm zurück und dann zurück zum Ausgang Z Homing Punkt. Das Aufheizen und alles andere funktioniert. Nehme ich G29 raus läuft das Script richtig ab…
Wie gesagt, bin nicht der Fachmann. Denke aber herausgelesen zu haben daß das Z-Homing in die Mitte nur bei einem Sensor erfolgen soll, bei einem Z-Endschalter nicht?
Moin,
also das mit der Primelinie macht der bei mir auch.
War bis jetzt zu faul die Ursache zu erforschen.
Die Primlinie wird bei mir ein Dreieck zur Mitte und keine Parallele Linie.
Da ich wegen der immensen Druckbetthaftung immer mit Raft Druck, hatte die Abstellung keine Prio.
Gruß Karsten
Oh, sah das es auch ein Forum gibt. Wäre da vielleicht besser aufgehoben gewesen…
Hallo Carsten. aber dann druckst Du ja über den Prime drüber?
Jo, mach vielleicht ein Topic im Forum auf, dann schauen wir nochmal. Ich hab das „Dreieck“ bei mir eigentlich weg, er macht nun sauber seine Striche links am Rand ohne quer ne Spur zu ziehen, ich kann ja mal nochmal meinen StartCode raussuchen.
Jo, schau doch bitte mal. Bei mir macht er das auch – wenn ich G29 weglasse…
Kannst Du das denn nicht ins Forum veschieben?
Hallo,
ich bin jetzt auch glücklicher Besitzer eines CR10s Pro. Ist mein erster 3D-Drucker, bin also ein Greenhorn 😉
Hab bereits einiges umgebaut, Noctua, BLtouch TinyMachines FW usw. Jetzt möchte ich gerne einen Buck Converter für eine LED-Beleuchtung installieren. Am Transfer-Board habe ich dafür einen 2-pin Anschluss für „K-Fan“ entdeckt. Es sind zwei Anschlüsse nebeneinandern.
Am Erste steckt bereits das Kabel vom Hotend-Lüfter, der Zweite ist zwar frei, jedoch liegt hier keine Spannung an.
Wie bekomm ich den Anschluss aktiviert?
Stell die Frage am Besten im Forum, hier in den Kommentare liest das keiner und ich bin absolut kein Bastler 😉
All Metal Hotend, das Micro Swiss oder Breeze ? welches kann abrasive Filas besser?
Brozzle meinte ich.
https://www.3djake.at/brozzl/all-metal-hot-end-upgrade-kit-fuer-creality-cr-10s-pro
https://www.3djake.at/micro-swiss/all-metal-hotend-kit-fuer-cr-10s-pro
Falsche Frage. Micro Swiss oder Brozzle ist keine Eigenschaft für AllMetall Hotend oder abrasives Filament! Du haust da alles in einen Topf. AllMetall wird für höhere Temperaturen benötigt da der/das PTFE-Bowden/-Röhrchen diese hohen Temperaturen nicht aushält. Bei abrasivem Filament werden andere Düsen benötigt.
Verstehe, hab mir jetzt den Swiss geordert. Wird noch was anderes benötigt für abrasives Fila? Hälts der Extruder aus, Tube? Danke
Dem Extruder und dem Tube ist es egal. Das AllMetall-Hotend wird dafür auch nicht benötigt. Die Düse mag es nicht. Da kommt aber als erstes die Frage: Welches Material und wieviel. Düsen aus Messing mit Nickel-Beschichtung halten auch mal gelegentlich einen Druck aus und leiten die Wärme gut. Das ist ja Sinn des AllMetall Hotends. Edelstahl hält mehr aus aber es leitet die Wärme schlecht. Wenn es teuer sein darf gibt es noch Rubin.
Bei iGo3D gibts die Rubin gerade sehr günstig , hab mir welche geordert, ist aber für den Ulti gedacht der geschlossen ist, der CR und offen wird nur PLA ähnliches bekommen.
“ Irgendwie hat sich von gestern zu heute dann noch was am Z-Offset geändert. “
Da hat er heute Nacht bestimmt wieder seine Chance genutzt. Dein Rest Hund ist nicht zu stoppen 🙂
Ich hatte in meinen CR10S Pro nen All-Metal Swiss und ein Original blTouch verbaut gehabt und war dann zufrieden damit. Da sich aber bei mir das Mainboard verabschiedet hat, musste ich den Drucker aufgrund von Garantie einschicken und nun mal schauen, was dabei raus kommt. Sollte ich ihn wieder bekommen, werde ich umrüsten auf das DDS Kit von BondTech.
Ich freue mich auf das weitere Tagebuch von Dir. 😉
LG
Bei dem kurzen Bowden lohnt sich das aus meiner Sicht überhaupt nicht, dem Drucker das Gewicht von Feeder und Motor noch zusätzlich auf die X-Achse zu tun. Aber DDSysteme scheinen ja im Moment wirklich ein „must-have“ zu sein. Der Feeder im CR10s Pro tut eine hervorragende Arbeit und wenn man sich vor den Filamentsensor eine Halterung mit Rädchen setzt, dann ist auch Schluss mit Filament-Geraspel.
Darf ich fragen, wo Du gekauft hast, dass Du den ganzen Drucker einschicken musst wegen dem Mainboard?
Der Extruder hängt doch ohnehin an der X-Achse. Das ist also kein zusätzliches Gewicht. Beim CR-10 ist nur eine Z-Spindel und damit entsteht ein Moment (Kraft x Hebelarm) welches etwas problematisch sein kann. Dieses Problem hat der Pro nicht. Damit spricht nichts gegen den DirectDrive auf dem Druckkopf. Dennoch geb ich Dir Recht. Der neue Extruder am Pro ist wirklich gut! Ähm… Ja! Der Erste hatte bei mir auch einen langen Span vom Filament gehobelt. Das zeigt schon wie brachial der mit den 2 Ritzeln zupackt!
Aus meiner Sicht hängt der an der Z-Achse, wenngleich an X montiert. Der wird aber nur nach oben transportiert und nicht noch zusätzlich nach rechts und links, weil er starr hinten am Z-Schlitten hängt. Direkt Extruder hängt für mich am X-Schlitten und erfährt eben noch die Seitwärtsbewegungen, die ich bei dem kurzen Bowden dann als überflüssig und mit Zuviel Gewicht am Hotend ansehe.
Wahrscheinlich drücke ich mich dann nur mit der Achsenbezeichnung nicht glücklich aus.
Hey,
hab meinen bei 3DJake gekauft und heute die Nachricht bekommen, dass ich ihn heile wieder bekomme. 😉 Da liebe ich doch den deutschen Support, auch, wenn es knapp 2 Monate gedauert hat. Aber dann kann ich den endlich wieder bestücken und los legen.
Kann daher Stephan sein Tagebuch bestätigen. Der CR10S Pro ist schon ne gute Maschine.
LG
Der CR10s Pro ist einer meiner zuverlässigsten und „besten“ Drucker. Ich habe den kapazitiven Sensor allerdings gegen einen induktiven Sensor ausgetauscht und das Alu-Bett runter genommen. Dafür eine Magnetfolie direkt aufs Heizbett geklebt und auf die Federstahlplatte wieder die originale BuildTek Folie. Ebenfalls druckt er mit der MicroSwiss Variante des Hotends.
Der hat bis heute (insgesamt jetzt 6 Monate seit Mai an) keinerlei Zicken gemacht mit der B6 und jetzt aktuell mit der B7 von Tiny Machines.
Ja, das Menü ist recht dürftig. Auch das von TM3D. Die haben das auch nur 1:1 übernommen.
Jetzt bin ich nicht ganz frisch bei der ganzen Probing Geschichte. Ich glaube TM nutzt UBL anstelle Bilinear? Kann das sein? Bei mir geht halt die Düse rechts über den Bettrand beim Probing hinaus, sprich es wird dort gemessen, wo die Düse hinkommt und nicht nur dort, wo der Sensor hinkommt. Vielleicht ist das ein kleiner Unterschied in der Qualität des Levelings.
Allerdings hat er wie bei Dir aus dem Karton heraus schon ordentlich in guter Qualität gedruckt, die ich nicht maßgeblich mit TM Firmware steigern konnte.
Ich muss aber nun auch mal was fragen, da Du ja auch erwähnst, Creality ginge nun über zu BL Touch. Ich hatte das eigentlich als Rückschritt betrachtet jetzt den CR10s Pro V2 mit BL Touch auszustatten anstelle dem Sensor. Ist BL Touch rein technisch gesehen denn dem Sensor überlegen?
Und noch was: Den Leveling Prozess empfand ich als sehr logisch aufgebaut und erklärt.
1. X Achse grade stellen mit dem Plastik-Teilchen.
2. Leveling Prozess starten und zuerst AUX Leveling, also manuelles Leveln durchführen. Dazu vorher nichts am Z-Offset machen, sondern nur die 5 Punkte (beginnend mit 2) anfahren und den Abstand Düse/Bett auf gewünschten Abstand bringen. Ich hab dafür ne 0.1mm Fühlerlehre. Auch am Sensor muss nichts gemacht werden, denn der ist ab Werk bereits richtig eingestellt.
3. Leveling Menü verlassen.
4. Nun kann man drucken, wenn man will, muss aber dann den Z-Offset beim ersten Druck noch über das Menü angleichen, oder man macht die Bettnivellierung.
5. Für die Bettnivellierung das Leveling Menü wieder aufrufen und nun den Z-Offset über + oder – einstellen. Auch dafür nutze ich eine 0.1mm Fühlerlehre. Anschliessend auf jeden Fall nicht vergessen den neuen Z-Offset Wert als Z-Home zu speichern. Dafür dann auf Z Home drücken.
6. Measuring ausführen.
In der Regel muss man jetzt nur noch beim ersten Druck über „Adjust“ den Z-Offset um 0.03mm – 0.07mm korrigieren, bis es passt. Im Leveling Menü kann man nur ganze 0.1mm Schritte einstellen. Ich musste mit der Düse um 0.04mm nach unten. Seither habe ich nicht mehr neu gelevelt und auch ein G29 aus meinem Startcode verbannt. Der Drucker druckt also bereits seit etwas mehr als 4 Monaten (der Zeitpunkt wo er den induktiven Sensor und das magnetische Bett bekommen hat) mit den dort ermittelten Werten.
Warum hast Du nur so lange gewartet @stephan? 😉
Flexbett und AllMetal Hotend, so sehe ich auch die Zukunft des CR10S Pro und leisere Lüfter, wenn er denn hier bleibt. Ich hab einfach kein Platz mehr und für den CR10S Pro habe ich einen Käufer schon im Vorfeld gefunden. Ob er ihn letztendlich auch bekommt, schau’mer mal, vielleicht bekommt er ja auch den Sidewinder. Einer der beiden wird gehen müssen.
Ich bin ja nun leider absolut kein Experte für Bett-Level-Systeme, ich hab die am liebsten gar nicht erst am Drucker. Mit dem BL-Touch, und Prusas PINDA v2 hatte ich zumindest bisher das meiste Glück. Dazu kommt, dass der BL-Touch durch seinen Taster halt wirklich mit jeder Bettauflage zurecht kommt. Ob er dann unterm Strich wirklich zuverlässiger ist als ein guter kapazitiver oder induktiver Sensor weiss ich nicht, da fehlt mir die Praxis.
Das Problem, dass ich beim ersten Leveln leveln gemäß Anleitung hatte war folgendes: Nach Auswahl des Aux Leveling und Anfahrt des ersten Punktes stand die Düse nen guten cm oder 2 über dem Messpunkt, soweit kann man das Bett gar nicht lösen, da könnte ich nen halben Pack Druckerpapier drunter schieben, nicht nur ein Blatt. Ich bin dann erst mal zurück und hab den Z-Offset neu eingestellt, dann das AUX Levelling, danach das Mesh. Das hat funktioniert. Bisher.
Holla die Waldfee! 500W? Was zieht denn das Druckbett? Das macht doch bei 180W wie beim CR-10 keinen Sinn. Klingt dann schon nach paar Watt mehr. Ist denn da nun ein Ganzmetall-Hotend verbaut? Der nicht anliegende Bowden hat ja nun lange genug die Einsteiger genervt. Der neue Extruder macht sich wirklich gut! Direktextruder läßt sich nachrüsten wenn es denn sein muß. Bei dem Preis bekommt der CR-10 V2 Probleme. Die 450€ aktuell sind doch heftig! Da bin ich mal gespannt was er zu bieten hat. Warum Creality die Kopplung der Z-Spindeln nach der Vorankündigung des CR-X wieder hat fallen lassen weiß kein Mensch. Der erste Druck sieht ja verdammt gut aus!