Z-Poxy ZAP PT39 Epoxydharz als XTC-3D Alternative

Machen wir uns nix vor: Schichtlinien sind nicht immer schön und Epoxy drüber kleistern ist bequemer als Schleifen.. Z-Poxys ZAP PT39 wird als XTC-3D Ersatz vermarktet. Taugt es?

Im Grunde ist ZAP PT39 ein 2-Komponentenkleber auf Epoxydharz-Basis, so stehts auch auf der Packung. PT39 ist die Variante mit einer 30 minütigen Verarbeitungszeit, es gibt auch schnellere Varianten. Komplett ausgehärtet ist es allerdings erst am Tag drauf. Der eigentliche Hersteller scheint eine Firma Pacer zu sein, vertrieben wird es hierzulande von Zapf Creation, bekannt durch die BabyBorn Puppen.. warum auch immer.

Und warum ausgerechnet PT-39 als 3D-Druck Wundermittel beworben wird kann ich auch nicht sagen. Der Hersteller wirbt mit „guten Fülleigenschaften“ und „hoher Schlagfestigkeit“. Also im Grunde Eigenschaften mit denen SmoothOn auch sein XTC-3D [Blogpost] anpreist. Ach so, „geeignet zum Beschichten von Styropor Teilen“ steht auch noch auf der Packung.

Das Ganze gibt (gab) es bei Amazon in 2* 118ml Flaschen zum Preis von 20,50. Aktuell ist es nicht mehr gelistet. Das 5 Minuten Epoxy ist noch hier bei Amazon

Pacer Z-Poxy ZAP PT39

Anders als XTC-3D wird PT39 im Verhältnis 1:1 nach Volumen angemischt. Zum Einsatz kommen neben meinen Messbecherchen [Amazon] auch wieder die billigen Holzrührstäbchen [Amazon]. Und so rührt man sich einen Schlonz zusammen, der noch dickflüssiger ist, als das XTC-3D. Mindestens ne Minute gut vermischen heißt es, das Zeug wird dabei weißlich, Luftblasen kommen rein und es ist wie schon gesagt, enorm dickflüssig. Soll ich das Spachteln oder wie is das gedacht?

Nun gut, mit einem etwas härteren Borstenpinsel (Pelikan Größe 12 [Amazon]) hab ich es halt mal drauf gestrichen – auf eine 20 x 20cm „Fliese“ aus Verbatim PLA weiß, wohlgemerkt auf die eh schon recht glatte obere Seite, die tiefe Furchen hat wegen spontaner Unterextrusion und die an einer Ecke an mangelnder Haftung der Schichten aufeinander leidet (die letzte Schicht löst sich bahnenweise von der darunter – weiß der Geier, was da passiert ist. Und ja, ich hasse Verbatim PLA immer noch, aber die Rolle will einfach nicht leer werden und als fast Schwabe wirft man ja nix weg).

Zum dünnen Bepinseln dieser Fläche (20x20cm) habe ich jeweils 5 ml der zwei Flaschen benötigt. Pluspunkt: es stinkt nicht ganz so arg wie XTC-3D. Während die ersten Minuten das Glibberzeug mit hässlich dicken Pinselstrichen glänzend auf dem PLA sass, war nach ca. 2-3 Minuten nichts mehr zu sehen – als ob das PLA es aufgesogen hatte?! Nur da, wo ich es besonders dick aufgetragen hatte, war es noch nass glänzend. Eine hochprofessionelle taktile Probe, also einmal mit dem Finger drauf gepatscht, zeigt: es pappt aber noch.

Interessant ist auch folgender Unterschied zu XTC-3D: lässt man XTC im Messbecher stehen wird es heiß – sehr heiß sogar – und das Aushärten geschieht immer schneller – drum soll man XTC-3D nach dem Mischen dünn auf Alufolie ausgießen. PT39 dagegen wird nur wenig warm und kann im Mischbecher verbleiben. Meiner Meinung zieht sich XTC-3D wenn aufgepinselt auch schöner selber Glatt („self-leveling“ sagt SmoothOn dazu)

Auslöser für den Versuch mit Z-Poxy war das Video von TechWiz

Ich muss allerdings sagen, dass meine Ergebnisse doch etwas anders ausgefallen sind. Von einem dicken und gleichmäßigen Überzug wie im Video kann bei mir keine Rede sein. Nur da, wo meiner Meinung sehr viel Material aufgetragen wurde, sieht man noch was. Wo ist der Rest hin? Glänzende Seen auf sonst seidenmatt schimmernder Fliese. Irgendwas mach ich falsch, aber was?

Irgendwie sieht das bei mir anders aus.

Von den guten Fülleigenschaften merke ich nicht viel. Aber das untere, rechte Eck, wo sich die Toplayer in einzelnen Druckbahnen abgelöst hatte, die klebt nun bombenfest. Das hat also funktioniert, da wo wirklich dick aufgetragen wurde stellt sich der Effekt wie im Video ein, war ich zu sparsam? Ich denke mal, das wirds sein, einfach zu dünn aufgetragen.

Nach gründlichem Beschleifen (was ich ja eigentlich vermeiden wollte) ist die Fliese brauchbar, aber überzeugt hat mich der Versuch jetzt nicht…

.. und jetzt gucke ich mal, was dem Drucker wieder fehlt, dass der son Mist produziert. Never Ending Story mit der kleinen Diva aus dem Osten. Könnte aber auch einfach nur am Verbatim PLA liegen.

Ein Kommentar

  • Auch ein herrlicher Beitrag. Den hab ich mir mal gesichert zum späteren Nachmachen (dann halt mal mit mehr Harz im Versuch)

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